Mutmaßlicher Lübcke-Mörder Fan von Höcke-Reden

aus Der Mordfall Walter Lübcke

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AfD-Politiker Björn Höcke. Archivfoto: dpa

Stephan Ernst, der mutmaßliche Lübcke-Mörder, stand wohl der AfD sehr nahe. Auf Demonstrationen ließ er sich in seinen Ansichten bestärken.

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WIESBADEN. Stephan Ernst, der mutmaßliche Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, hat offenkundig eine sehr viel größere Nähe zur AfD als bislang bekannt. So hatte er von 2016 bis 2018 Demonstrationen der AfD in Erfurt besucht. Begleitet hatte ihn Markus H., der wegen Beihilfe zum Mord angeklagt ist. Der Prozess gegen die beiden beginnt am kommenden Dienstag vor dem Oberlandesgericht Frankfurt.

Nach Informationen dieser Zeitung geht die Bundesanwaltschaft davon aus, dass die beiden Angeklagten bei diesen Demonstrationen nicht nur in ihrem fremdenfeindlichen Weltbild bestärkt wurden, sondern auch in ihrer Ablehnung der derzeitigen politischen Entscheidungsträger. Redner waren der Vorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke, sowie der Vorsitzende der AfD in Brandenburg, Andreas Kalbitz, die beide als Rechtsaußen ihrer Partei gelten. Sätze, die Höcke bei diesen Demonstrationen gesagt hatte, werden in einem Gutachten des Verfassungsschutzes zitiert, das Anhaltspunkte für die Verfassungsfeindlichkeit der AfD liefert.

Bekannt war bislang, dass Ernst und Markus H. am 1. September 2018 in Chemnitz an einem Schweigemarsch von Vertretern der AfD, Pegida und Pro Chemnitz teilgenommen hatten. Ernst hatte zudem in Kassel beim hessischen Landtagswahlkampf 2018 Plakate für die AfD geklebt und öffentliche Veranstaltungen der AfD besucht.

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Von Christoph Cuntz