Hessen investiert weiter in Forschung / 58 Millionen Euro in 2017

Für die hessische Landesregierung ist Loewe ein voller Erfolg. Ohne das Forschungsförderungsprogramm hätte Hessen nicht so gut bei der Exzellenzinitiative abgeschnitten, sagt...

Anzeige

WIESBADEN. „Loewe hat ein sehr forschungs- und innovationsfreundliches Klima in Hessen geschaffen“, erklärte Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) am Mittwoch in Wiesbaden. Um das zu erhalten, sollen im laufenden Jahr 58 Millionen Euro aus dem Loewe-Fördertopf in hessische Forschungsprojekte fließen. Loewe steht für Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz. Von 2008 bis 2016 hat das Land laut Ministerium insgesamt rund 671 Millionen Euro für herausragende Forschungsvorhaben bereitgestellt. Im vergangenen Jahr sind nach Rheins Angaben durch die Finanzspritze an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen 1330 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden.

Der Vorsitzende des Loewe-Programmbeirats, Karl Max Einhäupl, betonte bei der Vorstellung des Jahresberichts das strenge Auswahlverfahren. „Nur die Hälfte der Anträge wird überhaupt von uns bewilligt“, sagte Einhäupl. Besonders rasant habe sich die Zusammenarbeit von Hochschulen mit kleinen und mittleren Unternehmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche entwickelt, erläuterte Rhein. Aus diesem Bereich würden die meisten Projekte eingereicht und verwirklicht. Bisher sei für 244 solcher Verbundvorhaben eine Förderung bewilligt worden.

Matthias Hollick erforscht am Loewe-Schwerpunkt „Nicer“, wie Technik Menschen im Falle einer Katastrophe helfen könnte. Das Team der Universitäten Darmstadt, Kassel und Marburg arbeitet unter anderem an einem Rettungsroboter. Er soll beispielsweise nach einem Erdbeben selbstständig Verschüttete suchen, wenn es für ein menschliches Rettungsteam zu gefährlich sein könnte.

Bis derartige Forschungsergebnisse in der Industrie zur Anwendung kommen, vergehen oft viele Jahre. Ein Patentverbund soll hier künftig helfen. Eine zentrale Koordinationsstelle an der Universität Kassel vermittelt Hochschulen geeignete Partner, um ihr Produkt zur Marktreife zu bringen. Die Landesregierung unterstützt die Initiative laut Wissenschaftsministerium mit rund einer Million Euro.

Anzeige

Von dpa