Städtetag fordert mehr Impfungen an Schulen

aus Coronavirus-Pandemie

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Die Worte "Zur Impfung" stehen auf einer Schultafel. Foto: Chris – stock.adobe
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In einigen Ländern startet der Präsenzunterricht, deshalb soll das Impfangebot für Jugendliche ausgeweitet werden. Dennoch wird mit Unterrichtsausfällen gerechnet.

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BERLIN. Der Deutsche Städtetag hat zum Beginn des neuen Schuljahrs in einigen Bundesländern mehr Impfungen für ältere Schüler an Schulen gefordert. "Um den Unterricht in Präsenz abzusichern, appellieren wir an die Länder, mehr Impfungen in Schulen möglich zu machen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy in Berlin. "Das Impfangebot für die über Zwölfjährigen sollte ausgeweitet werden." Dies könne ein Beitrag sein zum Schutz junger Menschen und für weniger Infektionen an Schulen.

"Das kann über mobile Impfteams in den Schulen laufen, wie in Schleswig-Holstein. Oder das kann über mehr Angebote für Jugendliche etwa in Fußballstadien oder Einkaufszentren laufen, wo sich viele von ihnen treffen", so Dedy. "Wir müssen mit den Impfungen zu den jungen Leuten gehen und nicht warten, bis sie ins Impfzentrum oder in die Arztpraxis kommen."

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Unterrichtsausfall vermeiden

Allerdings bedürfte es dazu dann erst des Einverständnisses der Eltern. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein starten an diesem Montag mit dem neuen Schuljahr, Hamburg folgt am Donnerstag. Alle drei Länder starten mit Präsenzunterricht.

Die Impfangebote für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen würden für einen sicheren Schulbetrieb aber nicht reichen, so Dedy. "Wichtig ist eine Strategie, um Unterrichtsausfall auch für die große Gruppe der unter Zwölfjährigen zu vermeiden, für die es keinen Impfstoff gibt. Denn die Jüngeren brauchen ihren Schulalltag mindestens genauso stark wie die älteren Schülerinnen und Schüler. Wir kommen deshalb nicht darum herum, regelmäßige Tests an den Schulen beizubehalten. Vor allem aber müssen die Länder Klarheit schaffen, wie Unterrichtsausfall trotz neuer Corona-Infektionen vermieden werden kann."

Quarantäne-Regeln für Schulen dürften nicht zu streng sein

Es werde nach Schulbeginn mit Sicherheit zu neuen Infektionen kommen. "Das heißt in der Praxis: In PCR-Pooltests für eine ganze Klasse werden einzelne positive Ergebnisse dabei sein, ohne dass man sofort weiß, wer infiziert ist", sagte Dedy. "Das darf nicht dazu führen, dass gleich alle Schülerinnen und Schüler in Quarantäne geschickt werden. Der Unterricht muss dann weitergehen. Einen Tag später weiß man, wer infiziert ist und deshalb in Quarantäne muss. Aber eben nicht die ganze Klasse."

Die Quarantäne-Regeln für Schulen dürften dafür nicht zu streng sein. Die Länder sollten sie bundesweit einheitlich fassen, damit für alle Schulen das Gleiche gelte. Wir müssen in Kauf nehmen, dass einzelne Kinder in der Schule infiziert sind, wir aber für kurze Zeit nicht wissen welche. "Sonst wird der regelmäßige Schulbetrieb durch Quarantäne von ganzen Klassen zu stark beeinträchtigt."

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Von Andreas Hoenig