Auffrischimpfungen für alle nach sechs Monaten vorgesehen

aus Coronavirus-Pandemie

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Foto: dpa

Bund und Länder wollen allen Geimpften die Möglichkeit geben, ihren Impfschutz gegen das Coronavirus auffrischen zu lassen.

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BERLIN. Angesichts der verschärften Corona-Lage in vielen Regionen Deutschlands wollen Bund und Länder Auffrischimpfungen für alle Geimpften nach sechs Monaten ermöglichen. Dafür sähen die Bundesländer unter anderem Impfbusse und Impfzentren vor, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach einem Treffen der Fachminister von Bund und Ländern am Freitag in Lindau. Auch die niedergelassenen Ärzte würden sich für die Auffrischimpfungen engagieren.

"Boostern nach sechs Monaten sollte die Regel werden - nicht die Ausnahme." Insbesondere gelte dies für Ältere und das Personal von Pflege- und Gesundheitseinrichtungen.

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Außerdem rechnet Spahn mit immer mehr Intensivpatientinnen und -patienten in den kommenden Wochen. Etwa 0,8 Prozent der Neuinfizierten würden auf den Intensivstationen behandlungsbedürftig, sagte Spahn am Freitag nach einem Treffen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Lindau. In der Regel trete dies nach 10 bis 14 Tagen ein. "Wenn wir heute knapp 40.000 Neuinfizierte haben, dann werden in einigen Tagen von ihnen 350 bis 400 dann neu aufgenommen werden auf den Intensivstationen", so Spahn. "Das zeigt eben, dass es noch einige Wochen sind, die so oder so sehr, sehr schwierige sind." Es gebe bereits erste Regionen in Deutschland, aus denen Covid-19-Patienten wegen voller Intensivstationen verlegt werden müssten.

Derweil äußerste sich Virologe Christian Drosten auffallend deutlich über die Corona-Politik der Regierung: „Eine Impfpflicht haben sie ebenso ausgeschlossen wie erneute Einschränkungen für Geimpfte. Nun bleibt die Wahl zwischen weiter steigenden Todeszahlen und Wortbruch", schreibt Drosten auf Twitter.

Von dpa