Corona-Impfung: Wurden junge Pflegebedürftige vergessen?
Eine Mainzerin findet die Einteilung der Priorisierungsgruppen für die Corona-Impfung lückenhaft. Sie kritisiert den Informationsfluss der Regierung.
Von Ute Strunk
Reporterin Politik
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Junge Pflegebedürftige gehören ebenfalls zur Hochrisikogruppe - doch in welcher Priorisierungsgruppe finden sie sich?
(Foto: Nana_studio - stock.adobe)
Mehr als 1,6 Millionen Menschen wurden bisher in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. In Rheinland-Pfalz wurden bis zum 21. Januar rund 50.000 Impfungen in Pflegeeinrichtungen durchgeführt. Mehr als 50.000 Menschen wurden in den Impfzentren geimpft. In Hessen haben inzwischen mehr als 140.000 Personen ihre Erstimpfung erhalten, rund 30.000 Bürger bekamen bereits ihre zweite Impfung. In den Alten- und Pflegeheimen sind mehr als 57 Prozent der Bewohner zum ersten Mal geimpft worden.
Unklar ist noch, wie mit den älteren Senioren verfahren wird, die zu Hause leben, pflegebedürftig sind und ein Impfzentrum nicht aufsuchen können. In Rheinland-Pfalz hieß es Anfang Januar, diese Personengruppe soll von ihren Hausärzten mit dem Moderna-Impfstoff geimpft werden, sobald dieser verfügbar ist. Entgegen vorheriger Erwartungen hat sich dieser Impfstoff jedoch nicht als so einfach handhabbar erwiesen, dass er bei Hausbesuchen verwendet werden könnte. Dafür ist der Biontech-Impfstoff hier wieder in den Fokus gerückt. Dieser darf nun unter bestimmten Bedingungen doch in rekonstituierter und verdünnter Form transportiert werden, was anfangs vom Hersteller ausgeschlossen worden war. Auf dieser Basis versucht das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium derzeit ein Impfkonzept mit dem Hausärzteverband zu erarbeiten, um eine Impfung im häuslichen Bereich zu ermöglichen. „Der Beginn des Einsatzes im häuslichen Bereich ist aufgrund der momentanen Engpässe der Lieferkapazitäten aber nicht vor Mitte/Ende Februar planbar“, sagt eine Sprecherin des Ministeriums.
In Hessen war geplant, dass die mobilen Impfteams, die in Alten- und Pflegeheimen im Einsatz sind, im Anschluss Hausbesuche durchführen. Auch hier ging man aber Anfang Januar schon davon aus, dass das aufgrund der geringen Impfstoffmenge noch einige Wochen dauern würde.