Wenn Eltern alt werden: So bereiten Sie sich darauf vor

aus Wenn Eltern alt werden

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Wenn die Eltern alt werden, sind sie oft auf die Hilfe ihrer Kinder angewiesen. Und die können sich darauf vorbereiten.                  Archivfoto: dpa

Die Serie "Wenn Eltern alt werden" zeigt, wie Sie Eltern beim Altern begleiten und helfen können. Sich früh zu informieren, hilft, Stress zu vermeiden. Wir geben praktische Tipps.

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WIESBADEN. Es geht manchmal ganz schnell. Eben noch gesund und fit und plötzlich auf Hilfe angewiesen. Selbst wenn man es nicht wahrhaben will und so lange wie möglich vor sich herschiebt, auch unsere Eltern werden alt. Brauchen Hilfe, die einen mehr, die anderen weniger.

In einer neuen Serie lenken wir den Blick darauf, was zu tun ist, wenn die Eltern alt werden. Und das schon im Vorfeld, nicht erst wenn der Notfall bereits eingetreten ist. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht so sehr darauf, was die älteren Menschen selbst tun können, um weiterhin gut leben zu können. Vielmehr wenden wir uns an deren Kinder. Es gilt, den Blick zu schärfen für das, was jederzeit kommen kann. Vorbereitet zu sein auf jede Eventualität.

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Ein harmloser Sturz reicht schon

Ein ganz normaler Wochentag. Irgendwo. Der Senior ist auf einem Spaziergang, hat im Vorfeld nicht ausreichend getrunken. Ihm wird schwindlig und er stürzt. So etwas passiert jeden Tag an vielen Orten in Deutschland. Der Sturz bleibt nicht ohne Folgen, die Schürfwunden heilen schnell, aber oft ist auch die Hüfte oder Schulter in Mitleidenschaft gezogen. Operation, Krankenhaus, Reha, wieder zu Hause. Im besten Fall.

Das hört sich einfach an, ist es aber nicht immer. Das fängt schon bei ganz praktischen Dingen an. Denn das Krankenhaus will wissen, bei welcher Kasse Mama und Papa versichert sind? Wo sind die Unterlagen deponiert, fragen sich dann oft die Kinder? Leben die Eltern noch als Paar zusammen, sind solche Dinge meist leicht zu klären, sind sie alleinstehend, wird es oft schon schwieriger. Insbesondere dann, wenn der alleinstehende Elternteil im Krankenhaus womöglich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht ansprechbar ist. Natürlich wird niemand aus dem Krankenhaus geworfen, nur weil die Krankenkasse nicht bekannt ist. Aber zu wissen, wo was liegt, baut Stress für die Angehörigen ab.

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Vollmachten und Verfügungen bei den Kindern aufbewahren

Dazu gehören auch Patientenverfügungen und notarielle Vollmachten, zum Beispiel für Banken und Versicherungen, die vorbeugend unterschrieben sein sollten. Diese werden immer verlangt, wenn man etwas für die verhinderten Eltern erledigen will oder muss. Diese Dokumente sollten bei den Kindern deponiert sein. Greifbar. Das sind nur einige Beispiele aus der Verwaltungs- und Datenschutzrealität in Deutschland.

Aber auch jenseits davon lauern Fallstricke. Durch einen Unfall ist selbst bei Genesung oft die gewohnte Wohnung nicht mehr nutzbar. Der Einstieg in die Badewanne fällt schwer, das Treppensteigen ist unmöglich, seien hier nur als Beispiele genannt. Man kann sich bereits im Vorfeld Gedanken machen, wie man eine Wohnung altersgerecht umrüsten kann. Und nicht erst dann, wenn es wirklich notwendig wird. Handwerker sind nicht von heute auf morgen zu bekommen.

Damit beschäftigt sich in den kommenden Wochen unsere neue Serie. Wir werden den Blick aber auch auf absehbare Pflegenotwendigkeiten lenken, zum Beispiel wie man die Zukunft mit einer diagnostizierten Demenz vorbereiten muss. Dazu gehören auch das Thema Pflegedienste oder private Pflege und letztendlich auch die Suche nach einem Heimplatz.

Es gibt viele Themen, wenn die Eltern alt werden. Aber man kann viel unnötigen Stress vermeiden, wenn man miteinander darüber im Vorfeld offen spricht.