Wann dürfen Einzelhandel und Gaststätten in Bingen öffnen?

aus Coronavirus-Pandemie

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Michael Porr, Sprecher von Büdesheim aktiv, will wissen, wie es für die lokale Wirtschaft weitergeht, wenn der Inzidenzwert auf 50 sinkt.

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BINGEN. (red). „Damit sich Einzelhandel, Hotel und Gaststätten auf die Zeit nach dem Lockdown vorbereiten können, brauchen wir jetzt von der Politik ein Zeichen, wie es in den nächsten Tagen und Wochen weitergehen soll“, fordert Michael Porr, Sprecher von Büdesheim aktiv, für alle Betroffenen im gesamten Stadtgebiet. Schließlich fordere auch eine schrittweise Öffnung des Geschäfte und Bewirtungsbetriebe einen planerischen Vorlauf. „Die von der großen Politik in Berlin und Mainz seit Wochen als Ziel dargelegte Inzidenz von 50 pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen wird augenscheinlich Mitte Februar möglich sein. Deshalb ist es für mich unverantwortlich, dass man diesen Wert jetzt durch einzelne Politiker wieder infrage stellt“, so Porr.

„Dass jetzt alles wieder seinen normalen Weg nimmt, davon sind wir sicher noch ein Stück weit entfernt. Aber auch die schrittweise Rückkehr zu einigermaßen Normalität muss geplant werden“, sagt der Vorsitzende. Der sogenannte „Lockdown light” im November habe ausgerechnet die Branchen wie Hotels und Gaststätten sowie Kosmetikstudios und Massagestudios getroffen. Genau diese Branchen seien es, die nicht unerhebliche Summen in Hygienemaßnahmen gesteckt hätten und bei denen es nachweislich keine Probleme gegeben habe. Genauso verhalte es sich mit den seit 16. Dezember geschlossenen Geschäften. „Jedes Geschäft in der Innenstadt oder in Büdesheim hätte die Vorgaben der Verordnung wie maximale Kundenzahl und andere sicher bestens erfüllen können. Umso unverständlicher ist für jeden Einzelhändler die Tatsache, dass die großen Ketten wie Aldi, Lidl, Rewe, Globus und Co. ihr komplettes Sortiment, also auch alle Warengruppen aus dem Non-Food Bereich, die nicht zum täglichen Bedarf zählen, weiterhin verkaufen konnten“, kritisiert Porr.

Auch wenn das Virus mutiere, könne man nicht ständig wieder mit neuen Lockdowns drohen. „Das verkraftet auch die stärkste Volkswirtschaft auf Dauer nicht. Dort, wo es die Zahlen zulassen, muss eine schrittweise Öffnung möglich sein, besonders auch für die Geschäfte und Branchen, die seit November geschlossen sind“, sagt Porr.

„Wir können heute schon davon ausgehen, dass sich unsere Innenstädte erheblich verändern werden, denn es werden viele Geschäfte diese Zeit nicht überstehen. Die Einnahmeausfälle bei den Steuern, die direkt den Kommunen zukommen, sind im Moment noch gar nicht abzusehen. Auch da kommt auf die Verwaltungen einiges zu. Deshalb müssen wir jetzt langsam zur Normalität zurückfinden“, so Büdesheim-aktiv-Sprecher Michael Porr.