Ein Mann aus dem Rheingau-Taunus-Kreis ist an der Mecklenburgischen Seenplatte in eine Open-Air-Bühne gefahren. Schuld war wohl sein Navigationsgerät.
WAREN. Ein vom Navigationssystem fehlgeleiteter Autofahrer ist auf einer Freilichtbühne an der Mecklenburgischen Seenplatte "gelandet" - während der Vorstellungszeit. Der Intendant der dort laufenden Müritz-Saga, Nils Düwell, sagte am Freitag: "Zum Glück war die Vorstellung gerade wegen eines Regenschauers unterbrochen, so dass niemandem etwas passiert ist." Weil das Auto sich aber festfuhr, musste die Aufführung schließlich komplett abgebrochen werden.
Statt Hotelparkplatz auf die Freilichtbühne
Der Mann aus Hessen wollte eigentlich zu einem Hotel in Waren an der Müritz fahren. Die sandige Müritz-Saga-Bühne mit Mittelalter-Bauten liegt in einem Bürgerpark, an dem sich auch Hotels befinden. Der Autofahrer war am Donnerstagabend dem Navi gefolgt, hatte eine Warnbake der Theatermacher beiseite geschoben und war statt zum Hotelparkplatz auf das hell erleuchtete Theatergelände gefahren.
"Ich habe ihm gesagt, er solle mit dem Wagen lieber stehenbleiben, doch der Mann fuhr weiter, drehte um und fuhr sich fest", sagte Düwell. Das Auto habe mit dem Unterboden aufgelegen, eine Abschleppfirma sei nicht mehr zu bekommen gewesen. Die Vorstellung musste deshalb abgebrochen werden, obwohl der Regen aufgehört hatte. Am Freitag wurde der Wagen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis dann abgeschleppt.
Die rund 300 Zuschauer hätten den Vorfall mit Humor genommen, sagte der Intendant weiter. Sie seien eingeladen, sich das Ende bei einer der nächsten Vorstellungen anzusehen. In dem Stück "Des Teufels Schergen" geht es um die Schrecken, die marodierende Söldner und Räuber im Dreißigjährigen Krieg um 1640 herum in Mecklenburg verbreiten. Unter der Regie von Düwell sorgt ein maskierter Rächer dafür, dass am Ende wieder Frieden einkehrt.
Von dpa