Verdienstorden für ehemaligen VRM-Sprecher Schnücker

Freut sich über die Auszeichnung: Hans Georg Schnücker mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer.  Foto: Staatskanzlei RLP/Schäfer

Hans Georg Schnücker war bis 2020 VRM-Sprecher. Nun erhält er eine Auszeichnung für sein Engagement für Medienvielfalt und Pressefreiheit.

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MAINZ. Hans Georg Schnücker, bis 2020 Sprecher der Geschäftsführung der VRM und bis Mitte 2021 deren Herausgeber, ist mit dem Verdienstorden am Bande ausgezeichnet worden. In einer Feierstunde im Festsaal der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei in Mainz überreichte ihm Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die Auszeichnung. „Mit seinem Engagement für den Erhalt der Pressevielfalt für Wissenschaft und Kultur leistet Hans Georg Schnücker seit vielen Jahren einen bedeutenden Beitrag für das Gemeinwohl und eine lebendige Demokratie in unserer Gesellschaft“, zitierte Dreyer aus der offiziellen Begründung des Bundespräsidenten, in dessen Namen sie den Orden übergab.

Persönlich fügte die Ministerpräsidentin hinzu, die Würdigung sei ihr ein besonderes Anliegen, da Schnücker sein Lebenswerk der Medienvielfalt gewidmet habe. Freier, unabhängiger Qualitätsjournalismus sei eine der Säulen der Demokratie, führte sie dazu aus. Gerade in Zeiten, in denen Medienanstalten als Lügenpresse bezeichnet würden und sich „extreme Strömungen einer gewaltgeprägten Sprache“ bedienten, könne man der unabhängigen, fundiert recherchierten Medienarbeit nicht genug Bedeutung beimessen.

Zahlreiche Ehrenämter

Zur Auszeichnung für Schnücker hätten die zahlreichen Ehrenämter geführt, die er neben seinem beruflichen Engagement wahrgenommen habe, sagte Dreyer. Dazu zählten Mandate bei Radio RPR und FFH und im Aufsichtsrat der dpa sowie der Vorsitz oder stellvertretende Vorsitz in Verlegerverbänden. Die VRM vertrat er in den Vollversammlungen der IHK Wiesbaden und Rheinhessen. Für Wissenschaft und Kultur engagierte sich Schnücker in Gremien der Mainzer Hochschulen, bis 2019 gehörte er dem Vorstand der Gutenberg Gesellschaft an und ist seit 2015 Mitglied im Kuratorium der Nibelungen-Festspiele Worms.

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Der gebürtige Nordhesse diente zwölf Jahre bei der Bundeswehr, wo er Wirtschafts- und Organisationswissenschaften studierte. 1987 folgte der Einstieg in die Verlagsbranche. Bei der Rheinischen Post stieg der Logistikfachmann vom Assistenten zum Geschäftsführer auf. Nach dem Wechsel zur VRM in Mainz übernahm Schnücker 2005 die Funktion eines Sprechers der Geschäftsführung und des Herausgebers.

Er nehme den Orden mit großer Demut entgegen, sagte Schnücker. Bei der Suche nach den Motiven für sein Engagement sei er auf zwei besondere Umstände gestoßen: „Ich bin ein Bildungsaufsteiger, und ich liebe dieses Land.“ Er stamme aus einem kleinen Dorf und sei der erste aus der Familie gewesen, der das Gymnasium besuchen durfte. Für die Möglichkeiten, die ihm Deutschland geboten habe, sei er unendlich dankbar. Dies gelte ebenso für seine Familie, meinte Schnücker an seine Frau Monika und die vier Kinder gerichtet, die der Zeremonie beiwohnten. Zu weiteren Gästen zählten Freunde und Wegbegleiter sowie Repräsentanten des öffentlichen Lebens wie Michael Ebling, Oberbürgermeister von Mainz, und Gerhard Obermayr, Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Wiesbaden.

Von Stefan Schröder