Britische Forscher haben Millionen Patientendaten bezüglich des Coronavirus untersucht – und sechs wichtige Faktoren gefunden, die einen tödlichen Verlauf begünstigen.
LONDON. Welche Risikofaktoren gibt es für einen tödlichen Verlauf von Covid-19? Das haben britische Forscher untersucht, nach eigenen Angaben haben sie dafür die anonymisierten medizinischen Daten von mehr als 17 Millionen Menschen in Großbritannien untersucht.
Bei fast 11.000 davon wird der Tod mit einer Corona-Infektion in Zusammenhang gebracht. Im Ergebnis kommen die Forscher auf sechs Faktoren, die die Gefahr, sich anzustecken und an Covid-19 zu sterben, erhöhen. Einiges davon ist so bereits bekannt – dennoch liefert die Studie auch neue Ansätze.
Die wichtigsten Faktoren sind demnach: männliches Geschlecht; höheres Alter (ab 60, ansteigend); starkes Übergewicht (ab einem Body-Mass-Index von 35); schwere Vorerkrankungen (zum Beispiel Asthma, Diabetes, Herzerkrankungen); Armut beziehungsweise Herkunft aus sozial benachteiligten Gebieten (dazu wurden die Postleitzahlen der Patienten ausgewertet); zudem Angehörigkeit zu „People of Color“ – also zu einer „nicht-weißen“ Bevölkerungsgruppe.
Gerade in den beiden zuletzt genannten Faktoren sehen die Wissenschaftler den Ausgangspunkt für weitere Studien: Warum das Risiko für eine tödliche Covid-19-Erkrankung in diesen Gruppen höher sei, müsse weiter untersucht werden, schreiben sie.
Durchgeführt wurde die Studie von Forschern der Universität Oxford und der London School of Hygiene an Tropical Medicine, die Ergebnisse wurden im Magazin „Nature“ veröffentlicht.