Prorussische Hacker attackierten in den vergangenen Tagen Websites deutscher Behörden und legten sie teilweise lahm. Die hessische Polizei war wiederholt betroffen von der Attacke.
MOSKAU. Einen sehr breit angelegten Angriff auf ihre Websites verzeichneten in den vergangenen Tagen deutsche Behörden, Ministerien und Polizeibehörden. Wie Der Spiegel berichtete, seien seit dem 2. Mai verstärkt Attacken prorussischer Hacker registriert worden, einige Seiten waren wegen der sogenannten DDoS-Attacken längere Zeit nicht erreichbar, darunter auch die der hessischen Polizei, die noch am Samstagvormittag zeitweise nicht erreichbar war.
Auch Scholz-Website bei der SPD ein Ziel
Verantwortlich für die Angriffe, die sich unter anderem gegen Bundestag, Bundesverteidigungsministerium, Bundespolizei sowie das BKA in Wiesbaden und mehrere Landespolizeien gerichtet hatten, sei eine prorussische Aktivistengruppe, die sich Killnet nenne. Sie habe sich auf ihrem Telegram-Kanal zu den Attacken auf die deutschen Auftritte bekannt. Auch die bei der SPD angesiedelte Seite von Bundeskanzler Olaf Scholz war demnach ein Ziel.
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Dabei hätten die Hacker versucht, durch "Distributed-Denial-of-Service"-Attacken die Auftritte lahmzulegen, indem sie durch massenhafte Abfragen die Server überlasten. Der Angriff, über den am Montag, 2. Mai, das Bundesamt für Verfassungsschutz das Nationale Cyberabwehrzentrum informiert habe, sei weitestgehend abgewehrt worden, hieß es.
Bereits im April hatte es ähnlich gelagerte Angriffe auf deutsche Behörden gegeben.
Vor dem 9. Mai, der in Russland als "Tag des Sieges" gefeiert wird, rechnen deutsche Behörden verstärkt mit prorussischen Aktionen und Aktivitäten, im Netz und auch auf deutschen Straßen. Unter anderem seien in mehreren deutschen Städten Demonstrationen angemeldet worden.