Wenn sich jemand mit Plastik auskennt, dann ist es Nadine Schubert. Die Autorin lebt mit ihrer Familie nahezu plastikfrei. Heute hilft sie uns dabei, es nachzumachen.
Von Katja Fleischmann, dpa
Glas statt Plastik: Nadine Schubert kennt gute Alltagstipps für ein Leben mit weniger Plastik.
(Foto: Lea Schreiber / dpa)
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REGION - Wir wollen ohne Plastik auskommen. Nadine Schubert („Besser leben ohne Plastik“) weiß, wie das geht. Sie hilft uns dabei, den Start in ein Leben ohne Plastik zu schaffen. So geht es los:
Was sind die ersten fünf Schritte?
1. Glas statt Plastik
2. Mehrweg statt Einweg
3. Seife statt Duschgel
4. Recycling statt neu produziert (das gilt auch für Papier)
5. Stoffbeutel statt Papiertüte (vor allem beim Bäcker)
Wie starte ich in meiner Wohnung - ohne mein Leben auf den Kopf zu stellen?
In der Küche. Für Nadine Schubert ist das ein guter Weg, weil man Lebensmittelvorräte schneller aufbrauchen würde, als Duschgels und Co. Einfach sei es, Milch und Joghurt im Glas zu kaufen und mit der eigenen Dose an die Käse- und Wursttheke zu gehen. Bei Obst und Gemüse macht es einem der Winter nicht so leicht. Denn das Angebot an regionalem Gemüse ist kleiner. „Das verführt viele Menschen dazu, doch zur verpackten Salatgurke aus Spanien zu greifen. Und schon hat man wieder Plastik im Einkaufswagen. Ich bin da strikt“, sagt Nadine Schubert.
Soll ich jetzt alle Plastiksachen aus meiner Wohnung werfen?
Nadine Schubert ist überhaupt nicht fürs Wegwerfen. „Alles, was produziert wurde, hat Ressourcen verschlungen und sollte genutzt werden, so lange es geht“, sagt sie.
Wo verbrauchen wir eigentlich am meisten Plastik?
Definitiv bei Verpackungen. „Wir kaufen ein, packen aus und der gelbe Sack ist voll.“
Wie sieht Ihr 8-Wochen-Plan aus?
„Man braucht keinen Masterplan“, sagt die Autorin. Sie rät allen, einfach anzufangen. Das hilft dabei: Versuchen Sie sich in ihrem Supermarkt neu zu orientieren. Dann würde das Einkaufen nach kurzer Zeit sehr leicht fallen.
Was kann ich in 3, 6 und 12 Monaten schaffen?
Der Erfolg kommt noch schneller! Nadine Schubert versichert: „Innerhalb von vier Wochen sollte der gelbe Sack, wenn man die fünf oben genannten Punkte beachtet, mindestens um die Hälfte weniger Müll enthalten.“
Wie kann ich meinen Erfolg sehen?
Da hat Nadine Schubert einen Trick parat: Heben Sie sich einen alten gelben Sack auf und fangen Sie für die plastikfreie Zeit einen neuen an. Sie werden merken, der Erfolg wird schnell sichtbar.
Übrigens: Plastik ist der umgangssprachliche Ausdruck für Kunststoffe aller Art. Darauf weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in seiner Broschüre „Achtung Plastik“ hin. Das Wort „Plastik“ stamme aus dem Griechischen und bedeute ursprünglich die geformte/formende Kunst.