Nächster Versuch: Raketenstart zur ISS am Samstagabend

Die NASA-Astronauten Douglas Hurley (links) und Robert Behnken, in SpaceX-Raumanzügen, stehen vor der Startrampe 39A im Kennedy Space Center, mit der "Falcon 9"-Rakete. Diese soll bei der Demo-2-Mission die zwei Astronauten in einer Kapsel vom Typ "Crew Dragon" zur Internationale Raumstation ISS in den Orbit schicken - beides sind Entwicklungen des von Elon Musk gegründeten Unternehmens SpaceX.  Foto: Kim Shiflett/Nasa/Planet Pix

Um 21.22 Uhr Mitteleuropäischer Zeit sollen die US-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley mit einer „Falcon 9“-Rakete von Cape Canaveral zur ISS starten. Am Mittwoch...

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CAPE CANAVERAL. Vor rund neun Jahren flogen zuletzt US-Astronauten von den USA aus mit einem US-Raumfahrzeug zur Internationalen Raumstation. Seitdem waren die USA auf Russland angewiesen - und das kratzte am Ego. Ein erster Änderungsversuch am Mittwoch scheiterte am Wetter, 16 Minuten vor dem Zünden der Triebwerke. Heute folgt der zweite Versuch.

Um 21.22 Uhr Mitteleuropäischer Zeit sollen die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley mit einer "Falcon 9"-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus in einer "Crew Dragon"-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation starten. Einen Tag später sollen sie an der ISS andocken und rund einen Monat bleiben. Hier der Livestream:

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Wetteraussichten sind abermals nicht all zu gut

Weltweit wurde der Start mit Spannung erwartet - allerdings waren auch diesmal die Wetteraussichten nicht besonders gut. Die Chance auf für einen Start geeignete Wetterbedingungen liege bei 40 Prozent, teilte die Nasa im Vorfeld mit. Falls der Test erneut verschoben werden müsste, wäre ein weiterer Versuch am Sonntag möglich.

Der erste Versuch am Mittwoch war wegen schlechter Wetterbedingungen rund eine Viertelstunde vor dem Start abgebrochen worden. Über Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida waren dunkle Wolken zu sehen gewesen und es hatte immer wieder leicht geregnet, zudem gab es die Sorge vor Blitzen.

Premiere im doppelten Sinne

Es handelt sich um den letzten Flugtest für den vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten "Crew Dragon" - und das erste Mal, dass ein privater Anbieter im Auftrag der Nasa Astronauten befördert. SpaceX wurde vom Unternehmer Elon Musk gegründet und hat bislang nur Fracht zur ISS transportiert.

Wegen der Corona-Pandemie ist der Zugang zu dem Gelände des Weltraumbahnhofs im US-Bundesstaat Florida stark eingeschränkt. US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme am Start am Samstag aber angekündigt.

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Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre "Atlantis" zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.

Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen - im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.

Für alle, die den Start von zuhause verfolgen wollen, haben die Nasa und Einrichtungen wie das American Museum of Natural History in New York Livestreams und ausgiebige Online-Begleitung angekündigt.

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Von dpa