In der aktuellen Nachtvorlesung geht es um Schwangerschaft, Impfungen, die Abwägung von Grundrechten und Seelsorge in Zeiten von Corona. Mit dem Videostream sind Sie live dabei.
MAINZ. Die aktuell Nachtvorlesung wird unter den besonderen aktuellen Umständen abermals per Livestream online aus dem Hörsaal der Uni-Chirurgie übertragen. Bedauernd fügt Gastgeber Professor Christian Vahl hinzu, dass es noch keine Möglichkeit gebe, Zuhörer auf das Gelände der Unimedizin zu lassen. Das beherrschende Thema bleibt die Bedrohung durch Covid-19.
Vahl und sein Team haben dieses Mal den Schwerpunkt Schwangerschaft und Kinder gesetzt. Getreu dem Vorhaben, die Krise möglichst umfassend betrachten und bewerten zu können, vertritt der Verfassungsrechtler Professor Friedhelm Hufen in der Veranstaltung am Donnerstag die nicht-medizinischen Aspekte der Diskussion. Klinikpfarrer Jürgen Janik berichtet von den Besonderheiten der Seelsorge.
Warum verläuft die Virus-Erkrankung bei Kindern in der Regel seltener so dramatisch wie bei Erwachsenen? Dieser Frage geht der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, Fred Zepp, nach. Er wird sich damit beschäftigen, dass Kinder mit einigen Ausnahmen eher Verbreiter als Erkrankte sind. Auch der Kinderarzt warnt vor zu hohen Erwartungen an ein schnell gefundenes und eingeführtes Impfserum.
Zepp schildert außerdem, wie niedergelassene Kinderärzte derzeit mit Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen umgehen und welche Erfahrungen sie mit verängstigten Eltern machen.
Hier finden Sie die Aufzeichnung der Nachtvorlesung
Aus technischen Gründen fängt der Stream etwas nach Beginn der Vorlesung an.
Wenn der Livestream hier nicht funktionieren sollte, finden Sie ihn auch hier auf YouTube.
Wichtige nutzwertige Hinweise für werdende Mütter gibt Professor Anette Hasenburg, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit. Was hat Covid-19 für Konsequenzen auf der Geburtenstation, wie verhält man sich als infizierte Schwangere und was könnte das für den Vorgang der Geburt selbst bedeuten? Professor Hasenburg kann Entwarnung geben: Die Zahl der tatsächlich infizierten Schwangeren, die noch dazu in einer eigenen Isolierstation untergebracht sind, sei verschwindend gering, berichtet sie im Vorgespräch.
Auswirkungen auf Grundrechte werden ebenso beleuchtet
Nicht zuletzt durch die von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble geäußerten Gedanken zur Abwägung von Gesundheit und anderen Werten in der Verfassung ist die Diskussion um einzelne Maßnahmen zur Virus-Abwehr breit entflammt. Der Verfassungsrechtler Friedhelm Hufen wird sich damit auseinandersetzen, ob es gerechtfertigt ist, Grundrechte auszusetzen und vor allem einzelne Bevölkerungsgruppen in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken, während für andere wiederum erste Lockerungen verkündet werden.
Wie steht der Jurist zur Einführung einer speziellen Applikation für das Smartphone, mit deren Hilfe die Bewegung von Infizierten und deren Kontakten festgehalten wird? Und könnte er sich eine Impfpflicht vorstellen, sobald ein Serum gegen das Virus gefunden wird?
Jürgen Janik blickt als Seelsorger auf das Thema
Nicht an der Front, sondern eher in der Etappe fühlt sich Seelsorger Jürgen Janik. Der katholische Pfarrer trifft viele Pflegekräfte im Klinikum, für die die Arbeit eine besonders große Belastung darstellt. Nicht zuletzt leiden viele gläubige Menschen darunter, dass es weder Gottesdienste noch eine sehr persönliche Ansprache geben kann.
Zu aktuellen Fragen der Universitätsgesundheit wird sich am Ende der Veranstaltung Professor Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender der Unimedizin, äußern. Die Moderation übernimmt wiederum VRM-Chefredakteur Stefan Schröder.
Von red