Eine aktuelle Befragung macht deutlich, wie junge Menschen mit Nachrichten umgehen. Die Ergebnisse belegen Unterschiede zwischen Erwachsenen und Jugendlichen.
MAINZ. Vielen Jugendlichen in Deutschland geht einer Studie zufolge das Nachrichtenangebot an ihrer eigenen Lebenswelt vorbei. Das ist das Ergebnis einer Studie zur Nachrichtenkompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der digitalen Medienwelt. Entstanden ist sie im Rahmen des Projekts „#UseTheNews“. Die VRM, zu der auch dieses Nachrichtenportal gehört, ist einer der 28 Projektpartner. Initiiert wurde die Studie von der dpa und der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Durchgeführt hat sie das Leibniz-Institut für Medienforschung.
Bei journalistischen Nachrichten fehlt oft der Bezug zum eigenen Leben
Die Befragung von etwa 1.500 Personen zeigt, wie junge Menschen mit Nachrichten umgehen. Bei journalistischen Nachrichten fehle oft der Bezug zum eigenen Leben, ist ein Kernergebnis der Studie. Zudem wird eine tiefe Informationskluft in der nachwachsenden Generation offenbart: Die Hälfte der Jugendlichen hält es nicht für wichtig, sich über Neuigkeiten und aktuelle Ereignisse zu informieren.
Freunde, Familie und Bekannte seien für Jugendliche zur Meinungsbildung am wichtigsten. Die Befunde zeigen aber auch, dass es unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr unterschiedliche Zielgruppen gibt, die Platz für viele Arten von Journalismus-Formaten bieten.
„Journalistische Anbieter sollten Wege entwickeln und erproben, die Alltagsrelevanz ihrer Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene herauszustellen und gleichzeitig zu zeigen, dass sie aufgrund ihrer Kompetenzen und Arbeitsweisen besser als andere Informationsanbieter in der Lage sind, relevante Informationen zu liefern“, sagen die Studienautoren Uwe Hasebrink, Sascha Hölig und Leonie Wunderlich vom Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg.
Mit Nachrichten-Format "NewsUp" auf TikTok vertreten
Mit den Nachrichten-Formaten „NewsUp“ und „NewsUp!Fakt“ möchte die VRM auf TikTok und YouTube mehr Alltagsrelevanz für Nachrichten bei Jugendlichen herstellen. Begleitet durch die Arbeit im Projekt #UseTheNews wurden die beiden Web-Video-Formate konzeptioniert und weiterentwickelt.
Mehr Aufmerksamkeit für schulische Medienbildung, ist eine weitere Empfehlung der Studienautoren und -autorin. Seitens der VRM setzen an diesem Punkt Projekte wie "Schüler lesen Zeitung" aber auch die Kinderzeitung Kruschel an. #UseTheNews unterstützt die Entwicklung eines News Curriculums der „Open News Education (ONE)“. Dadurch soll das Zusammenspiel von Bildungsträgern und Medienpartnern gestärkt und Nachrichtenkompetenz in Schulen besser vermittelt werden.