"Es braucht eine Mischung aus hartem Lockdown, vielen Corona-Impfungen und Tests", fordert der Ärzteverband. Intensivstationen würden sonst bald an ihre Grenzen kommen.
DÜSSELDORF/SAARBRÜCKEN. Die deutschen Intensivmediziner fordern angesichts steigender Infektionszahlen einen sofortigen Stopp geplanter Lockdown-Lockerungen nach Ostern, wie sie etwa das Saarland in Aussicht gestellt hatte. "Die Beschlüsse für Modellprojekte nach Ostern sind völlig unpassend und müssen von Bund und Ländern sofort zurückgenommen werden", sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Es braucht eine Mischung aus hartem Lockdown, vielen Impfungen und Tests." Nur so lasse sich ein Überlaufen der Intensivstationen noch verhindern, sagte Karagiannidis, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ist.
Kariagiannidis will bundesweiten Lockdown von zwei Wochen
Wenn jetzt keine Maßnahmen für einen bundesweiten harten Lockdown von zwei Wochen ergriffen würden, "müssen wir bald wieder mit einer historischen Spitzenbelastung der Intensivstationen mit Covid-19 rechnen", sagte Karagiannidis. "Wir stehen erst am Anfang eines massiven Anstiegs von Intensivpatienten", warnte er. Er appellierte an die Politik, das Krankenhauspersonal nicht im Stich zu lassen.
Im Saarland sollen ab dem 6. April wieder private Treffen im Freien mit zehn Menschen, kontaktloser Sport in Hallen, Kontaktsport draußen und Kulturveranstaltungen möglich sein. Auch die Außengastronomie soll wieder öffnen. Bedingung dafür sind die nach wie vor gültigen Hygiene-, Abstands- und Schutzregeln sowie ein tagesaktueller Test auf das Virus.
Von edp