"Gangsta's Paradise"-Rapper Coolio mit 59 gestorben

US-Rapper Coolio ist mit 59 Jahren gestorben. Sein Hit "Gangsta's Paradise" machte ihn weltberühmt. Foto: Rick Scuteri/AP/dpa

Mit seinem Hit "Gangsta's Paradise" wurde der US-Rapper weltberühmt. Schlagzeilen machte er aber auch wegen seiner illegalen Aktivitäten. 1997 sorgte er auch in Mainz für Aufsehen.

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LOS ANGELES. Der US-Rapper Coolio, der in den 1990er Jahren mit dem Hit "Gangsta's Paradise" bekannt wurde, ist tot. Er sei nach Angaben seines Managers Jarez Posey am Mittwochnachmittag (Ortszeit) in Los Angeles gestorben, berichtete der Sender "CNN". Posey teilte laut "TMZ.com" mit, dass der Musiker im Haus eines Bekannten zusammengebrochen sei. Die Todesursache war zunächst nicht bekannt. Der Grammy-Preisträger wurde 59 Jahre alt. Die Feuerwehr sei wegen eines medizinischen Notfalls zu dem Haus gerufen worden, berichtete CNN. Rettungssanitäter hätten vergeblich versucht, den Patienten wiederzubeleben.

Der überraschende Tod des Rappers löste in der Musikszene Bestürzung aus. "Friedliche Reise, Bruder", schrieb Drummer und Rap-Musiker Questlove (51) auf Instagram. Dies sei eine "traurige Nachricht", postete Rapper Ice Cube (53) auf Twitter. Er habe selbst den Aufstieg von Coolio an die Spitze der Branche miterlebt.

Sein Welthit brachte ihm einen Grammy ein

Coolio startete seine Karriere im kalifornischen Compton, einem Stadtteil von Los Angeles, der eine Reihe großer Westcoast-Rapper wie Dr. Dre oder Ice Cube hervorbrachte. Der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Artis Leon Ivey Jr. hieß, landete 1995 mit "Gangsta's Paradise" einen Nummer-Eins-Hit. Der Song, der auch auf dem Soundtrack des Films "Dangerous Minds" vertreten war, brachte ihm einen Grammy ein. Im Juli dieses Jahres erreichte der Song die Marke von einer Milliarde Aufrufen bei Youtube, wie das Magazin "Billboard" berichtete. Erfolg hatte Coolio auch mit Songs wie "Fantastic Voyage" und "I Remember". Er wirkte zudem in TV-Serien und Filmen wie "Batman & Robin" und "Dracula 3000" mit.

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Wegen illegalen Drogen- und Waffenbesitzes war der Rapper wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Auch in Deutschland stand er 1998 vor Gericht. Damals wurde er wegen Beihilfe zu Raub und Körperverletzung zu sechs Monaten auf Bewährung und zu einer Geldstrafe verurteilt.

In Mainz forderte Coolio zum Stehlen auf

Für bundesweites Aufsehen hatte 1997 die Staatsanwaltschaft Mainz gesorgt, die gegen Coolio einen Strafbefehl wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten beantragte. Der Rapper hatte bei seinem Konzert im Eltzer Hof in Mainz mit seiner Band „The 40 Thevz“ das überwiegend minderjährige Publikum aufgefordert, seine Platte zu stehlen, wenn es kein Geld hätte, sie zu kaufen.

Kurz vor dem Konzert war gegen Coolio schon Haftbefehl erlassen worden, weil eine Böblinger Boutiquebesitzerin ihn beschuldigt hatte, er habe sie tätlich angegriffen und Kleidung gestohlen. Coolio und Mitglieder seiner Band kamen gegen eine Kaution in Höhe von 290.000 DM zunächst frei, um dann nach Mainz zu fahren. Nach den Vorfällen forderte die Gewerkschaft der Polizei ein bundesweites Auftrittsverbot für den Rapper.

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Als "gemeingefährlich" bezeichnete es der damalige Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Lutz, wenn Konzertveranstalter Personen auf die Bühne stellten, die vor Kindern und Jugendlichen offen zu kriminellen Handlungen aufrufen. "Da zermartern sich ernsthafte Menschen die Hirne, wie die steigende Kinder- und Jugendkriminalität gebändigt werden kann, und andere machen unverholen Geschäfte mit diesen falschen Propheten. Mir ist auch völlig unverständlich, wie Eltern ihre Kinder zudem noch zu solchen Konzerten begleiten können und dafür teure Eintrittsgelder bezahlen."