Jahrelang sollen eine Frau, ihr Sohn und ein weiterer Mann eine Mitbewohnerin gequält und dann schließlich getötet haben. Nun steht das Trio in Darmstadt vor Gericht.
DARMSTADT. Im Prozess um dem qualvollen Tod einer Frau hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt lebenslange Freiheitsstrafen wegen Mordes für eine 50-Jährige und ihren 26 Jahre alten Sohn gefordert. Zudem solle bei der Mutter die besondere Schwere der Schuld festgestellt werden, forderten die Ankläger in ihrem Plädoyer am Donnerstag vor dem Landgericht Darmstadt. Für einen 24 Jahre alten Mitangeklagten plädierte die Staatsanwaltschaft auf eine Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Er war zum Tatzeitpunkt 2016 Heranwachsender.
Die Verteidiger der 50-Jährigen forderten Freispruch, weil nur die anderen zwei Angeklagten die Täter gewesen seien. Ihre Mandantin habe wegen Wein und Tabletten einen "Blackout" gehabt. Die Rechtsanwälte der beiden Männer plädierten jeweils auf Körperverletzung mit Todesfolge. Sie forderten sechs Jahre und fünf Monate Haft beziehungsweise eine Jugendstrafe in Höhe von zweieinhalb Jahren.
Jahrelang gedemütigt und geschlagen?
Laut Anklage soll die Mutter im August 2016 ihren Sohn und den heute 24 Jahre alten Mitbewohner angewiesen haben, eine 55-Jährige zu töten und dann in einem Regenüberlaufbecken in Frankfurt abzulegen. Das Opfer war 2011 in die Wohnung der 50-Jährigen gezogen und soll jahrelang von der Angeklagten und ihrem Sohn gedemütigt und geschlagen worden sein. 2016 war die Tote gefunden worden.
In dem Prozess gestand der jüngste Angeklagte, das Opfer festgehalten zu haben. Der 26-Jährige gestand, die Mitbewohnerin auf Weisung seiner Mutter mit einer Plastiktüte erstickt zu haben. Das Urteil gegen die drei Deutschen soll am 23. Juli verkündet werden.
Von dpa