Extreme Sicherheitsvorkehrungen bei Bidens Amtseinführung

Beamte stehen hinter dem neuen Sicherheitszaun, der rund um das Kapitol errichtet wurde, nachdem am Tag zuvor Anhänger des scheidenden US-Präsidenten Trump gewaltsam das Parlamentsgebäude gestürmt hatten. Foto: dpa

Nach dem Sturm auf das Kapitol werden die Sicherheitsvorkehrungen in Washington D.C. verstärkt. Das FBI rechnet mit weiteren gewalttätigen Protesten - nicht nur in Washington.

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WASHINGTON. Infolge der Erstürmung des Kapitols werden die Sicherheitsmaßnahmen vor der feierlichen Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden nochmals verschärft. Die Nationalgarde werde bis zu 15.000 Soldaten in der Hauptstadt Washington zusammenziehen, um rund um das Ereignis am 20. Januar die örtlichen Sicherheitskräfte zu unterstützen, sagte der Chef der Truppe, General Daniel Hokanson, am Montag im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNN.

Das Heimatschutzministerium erklärte, angesichts der jüngsten Ereignisse werde der unter anderem für den Schutz des Präsidenten zuständige Sicherheitsdienst, der Secret Service, bereits ab Mittwoch eine verstärkte Einsatzphase beginnen. Ursprünglich sollte der Großeinsatz, verbunden mit der Sperrung von Teilen der Innenstadt Washingtons, erst am 19. Januar beginnen. Damit kam das Ministerium einer Forderung der Bürgermeisterin der Hauptstadt, Muriel Bowser, nach. Die Demokratin rief am Montag bei einer Pressekonferenz alle Auswärtigen dazu auf, wegen der komplizierten Sicherheitslage für die Amtseinführung Bidens nicht nach Washington zu reisen.

Plant bewaffnete Gruppe Anreise?

Mehrere US-Medien berichteten unterdessen unter Berufung auf eine interne Warnung der Bundespolizei FBI an die Sicherheitskräfte, dass es rund um Bidens Amtseinführung in den Hauptstädten aller Bundesstaaten zu bewaffneten und gewaltsamen Protesten kommen könnte. Eine bewaffnete Gruppe wolle am Samstag nach Washington reisen, hieß es nach einem Bericht des Senders ABC in dem Memo.

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Anhänger des scheidenden Präsidenten Donald Trump hatten vergangenen Mittwoch das Kapitol gestürmt. Die Sicherheitskräfte waren dem Ansturm der teils gewaltsamen Demonstranten nicht gewachsen. Nach der Erstürmung des Kapitols wurde die Nationalgarde bereits mobilisiert. Derzeit sind bereits gut 6000 Soldaten im Einsatz. Rund um das Kapitol wurde zudem ein neuer Sicherheitszaun errichtet.

Von dpa