dm-Filialen nach Kassenproblemen wieder geöffnet

Ein Aushang weist am Dienstag, 14. Juni 2022,  auf die Schließung der DM-Filiale an der Großen Bleiche in Mainz hin.  Foto: Julia Sloboda

Ein Softwarefehler sorgte am Dienstag dafür, dass bundesweit Kunden bei Drogeriemärkten vor verschlossenen Türen standen. Auch Barzahlung war nicht möglich.

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MAINZ/RÜSSELSHEIM. Wer am Dienstagvormittag beim Drogeriemarkt dm einkaufen wollte, stand in vielen Filialen bundesweit vor verschlossenen Türen. Die Erklärung lieferten – häufig handgeschriebene – Zettel und Aufsteller: Wegen eines technischen Fehlers müsse die Filiale geschlossen bleiben, stand dort beispielsweise. Schuld für die Zwangspause war ein Softwareproblem. Kassieren war in den Geschäften nicht möglich - egal, ob Kunden mit Bargeld oder mit Karte zahlen wollten.

Entwarnung um 14.20 Uhr: Kassen funktionieren wieder

Die Entwarnung verschickte die dm-Zentrale am Dienstag gegen 14.20 Uhr. Der Pressesprecher teilte mit, dass wieder alle Kassen in allen dm-Märkten voll funktionstüchtig seien. Welche Filialen im Einzelnen betroffen waren, könne man nicht sagen. „Das lässt sich, ebenso wie die Ursachen des Softwarefehlers, erst in der Nachbereitung feststellen“, hieß es. Die unfreiwillige Geschäftspause soll je nach Standort zwischen zwei und vier Stunden gedauert haben.

Nach Informationen der Neubrandenburger Lokalzeitung Nordkurier, die sich auf ein Gespräch mit einer dm-Mitarbeiterin beruft, lag der Grund der Schließung in einem „Fehler der Abrechnungssoftware in der dm-Zentrale“. Dieser Fehler sei an betroffenen Kassen offenbar durch die Eingabe eines bestimmten Kommandos vor Ort ausgelöst worden. Kassen, an denen dieses Kommando nicht eingetastet wurde, schienen weiter funktioniert zu haben. Nach der Analyse des Software-Fehlers soll es der IT-Tochter dmTech von der Zentrale aus gelungen sein, die betroffenen Kassen sukzessive wieder in Betrieb zu nehmen.

dm gehörte auch zu den Unternehmen, die Ende Mai bereits mehrere Tage mit Problemen beim Kassieren zu kämpfen hatten. Damals konnten viele Tausend Kunden bei deutschen Einzelhändlern nicht mehr mit der Giro- oder Kreditkarte bezahlen. Hintergrund war eine Störung im weit verbreiteten Verifone-Gerät H5000, das unter anderem von Payone und dem Konkurrenten Concardis eingesetzt wird. Allerdings war es bei diesem Ausfall immer noch möglich, mit Bargeld zu bezahlen. Die aktuellen Software-Probleme bei dm sollen nicht mit dem Ausfall der Verifone-Geräte in Verbindung stehen.

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Grundsätzlich haben bargeldlose Zahlungen in Deutschland durch die Pandemie einen Schub bekommen. Der Umsatzanteil der Kartenzahlungen im stationären Handel stieg von 50,5 Prozent 2019 auf 58,8 Prozent im vergangenen Jahr.