Datendiebe entdecken die Energiepreispauschale

Trotz Sparkassen-Logo: Die Mail kommt  von Betrügern. Foto: VZ NRW

Kriminelle nutzen die anstehende Auszahlung des Geldes für Betrugsversuche. Im Umlauf sind gefälschte Bank-E-Mails und SMS des Finanzministeriums. Wie man sich schützen kann.

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BERLIN. Die Auszahlung der Energiepreispauschale machen sich auch Kriminelle zunutze: Sie behaupten in E-Mails oder per SMS, dass man persönliche Daten verifizieren müsse, um die Unterstützung zu erhalten. „Das stimmt nicht und ist reiner Blödsinn. Und das ist Betrug“, sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Der Experte aus dem Ressort Finanzdienstleistungen warnt eindringlich davor, auf solche Aufforderungen zu reagieren. Angeblich sind es Banken oder das Bundesministerium der Finanzen, die darum bitten, Adress- und Kontodaten einzugeben oder zu bestätigen, weil ansonsten die Auszahlung der 300 Euro nicht möglich sei.

So ist im Phishing-Radar der Verbraucherzentrale eine E-Mail aufgefallen, die angeblich von der Sparkasse stammt, das entsprechende Firmenlogo enthält und den Empfänger dazu animiert, eine betrügerische Internet-Seite zu öffnen und persönliche Daten einzutippen. Das Ungewöhnliche daran: „Anders als in vergleichbaren Fällen ist die betrügerische Mitteilung nahezu ohne Rechtschreibfehler und in guter Grammatik geschrieben“, so Scherfling. In der Mail heiße es, dass die Identität und der Anspruch auf die Auszahlung festgestellt und deshalb eine Bestätigung der vorliegenden Girokontendaten erfolgen müsse. Ähnliche Mails kommen angeblich auch von Volks- und Raiffeisenbanken. Zudem versuchen Kriminelle, mithilfe von gefälschten SMS des Finanzministeriums Handynutzer auf dubiose Internetseiten zu locken.

Die Verbraucherschützer warnen: Man soll keinem Link folgen, nicht auf die Mail oder SMS antworten, sondern die E-Mail als Spam kennzeichnen oder in den Spam-Ordner verschieben und die Absendernummer der SMS sperren. Was passiert, wenn man doch Daten eingebe, sei nicht absehbar, sagt Finanzexperte Scherfling: „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Identitätsdiebstahl, der für die einfache Internet-Bestellung auf Ihre Rechnung bis hin zu kriminellen Geschäften in Ihrem Namen genutzt werden kann.“ Sein Rat: Vorsorglich Anzeige bei der Polizei erstatten, vor allem, wenn man ungewöhnliche Geldabbuchen bemerkt oder Rechnungen für nicht bestellte Ware bekommt.