Eigentlich sollten die Abi-Zeugnisse in Rheinland-Pfalz bis 27. März verteilt sein - aber wenn das Coronavirus Schulschließungen erzwingt, könnte diese Deadline wanken.
Von Ulrich Gerecke
Reporter Politikredaktion
Diese Schule in Nordrhein-Westfalen wurde bereits geschlossen.
(Foto: dpa)
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Mainz - Das Coronavirus könnte die Abiturprüfungen an den rheinland-pfälzischen Schulen durcheinanderwirbeln. An G9-Gymnasien finden die mündlichen Prüfungen eigentlich vom 16. bis 25. März statt, bis 27. März werden die Zeugnisse ausgeteilt. Nun bereitet sich das Bildungsministerium darauf vor, diese Termine notfalls zu verschieben, falls Gesundheitsämter Schulen dicht machen. „Der 27. März 2020 als letzter Tag zur Ausgabe der Abiturzeugnisse darf in diesen Ausnahmefällen nach hinten verschoben werden“, heißt es in einem Schreiben der Schulaufsicht ADD.
Bis Montagnachmittag waren sieben Schulen im Land geschlossen: vier in Andernach (darunter zwei Gymnasien), zwei in Wachenheim (darunter eine IGS) und in Ehrenbreitstein. Das Schreiben der ADD sieht bei Schließungen einen Drei-Stufen-Plan vor: Zunächst sollen Schulleitungen und Gesundheitsämter prüfen, ob die mündlichen Abiturprüfungen trotzdem abgenommen werden können. Geht das nicht, wird verschoben – zunächst bis zum 27. März, im Notfall über den Stichtag hinaus. Keine Regelung gibt es bisher für G8-Gymnasien, wo schriftliche und mündliche Prüfungen noch ausstehen: Da diese bundesweit zentrale Aufgabenteile enthalten, muss eine Absprache der Kultusministerkonferenz her.
Wissenschaftsministerium bittet Unis um „flexible Handhabung“
In jedem Fall soll rheinland-pfälzischen Schülern, die das Abizeugnis verspätet bekommen, kein Nachteil beim Übergang zur Universität entstehen, betonte ein Sprecher des zuständigen Wissenschaftsministeriums: „Wir werden da auf eine flexible Handhabung hinwirken.“ An der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität beginnt die Vorlesungszeit zum Beispiel schon am 14. April, das Abiturzeugnis muss bis 6. April vorliegen. Das könnte ohne Kulanzregel zum Problem werden. Noch komplizierter wird es möglicherweise für Erstsemester, die in andere Bundesländer oder ins Ausland gehen wollen.