Corona-Reisewarnung für ganz Belgien

aus Coronavirus-Pandemie

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Eine Ärztin hält einen Abstrich für einen Coronavirus-Test in den Händen.  Foto: dpa

Für einen weiteren Nachbarn von Deutschland wird jetzt komplett vor Reisen gewarnt. Auch Grenzregionen zu NRW und Rheinland-Pfalz sind betroffen.

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BERLIN. Die Bundesregierung hat wegen steigender Corona-Infektionszahlen für ganz Belgien eine Reisewarnung ausgesprochen. Das geht aus den am Mittwochabend aktualisierten Reisehinweisen des Auswärtigen Amts hervor. In Belgien wurde zuletzt nur die Hauptstadt Brüssel als Corona-Risikogebiet geführt. Die Ausweitung auf das ganze Land betrifft nun auch Grenzregionen zu Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Eine Reisewarnung erfolgt, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Sie ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung speziell für Touristen haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Urlaubern, Buchungen kostenlos zu stornieren.

Es wurde erwartet, dass noch am Abend auch die vom Robert Koch-Institut geführte Liste der Corona-Risikogebiete aktualisiert wird. Bisher sind 15 von 27 EU-Ländern zumindest teilweise Corona-Risikogebiete, Belgien, Spanien, Tschechien und Luxemburg sogar ganz.

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Pauschale Reisewarnung für Länder außerhalb der EU aufgehoben

Nach mehr als einem halben Jahr hebt die Bundesregierung am Donnerstag die pauschale Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union auf. So wie bereits jetzt die Länder der EU und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums wird dann jedes Land der Welt einzeln bewertet. Eine Reisewarnung wird nur noch für die Länder ausgesprochen, die den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreiten. Das galt am Mittwochabend für rund 130 Länder ganz oder teilweise.

Für etwa 50 weitere Länder wird unabhängig von der Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten unabhängig von der Infektionslage noch Einreisebeschränkungen oder eine Ausreisesperre in die EU. Dazu gehört beispielsweise das beliebte Winterurlaubsland Thailand, wo es kaum Corona-Infektionen gibt, aber auch eine Einreisesperre für Ausländer.

Unter dem Strich bleiben dann nicht mehr viele Länder übrig, für die weder vor Reisen gewarnt noch abgeraten wird - vor allem weil derzeit in Europa alle paar Tage neue Reisewarnungen hinzukommen. So waren am Mittwochabend in der EU nur noch elf der 26 Partnerländer Deutschlands ganz ohne Risikogebiet und Reisewarnung.

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Pauschale Warnung seit 17. März

Die weltweite pauschale Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie war am 17. März von Bundesaußenminister Heiko Maas ausgesprochen worden, nachdem zahlreiche Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt worden waren und Zehntausende Deutsche im Ausland festhingen. Bereits am 15. Juni war die Regelung für die meisten europäischen Länder wieder aufgehoben worden. Jetzt entfällt sie ganz.

Die Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine möglichst große abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird.

Von dpa