Achterbahn fahren? „Klar, Mama!“

aus Kruschel feiert Geburtstag

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Eine Achterbahn in voller Fahrt.
© johnmerlin - stock.adobe

Wer Kinder hat, braucht Mut. Weil man manchmal Dinge machen muss, vor denen man eigentlich schreiend davonlaufen würde - zum Beispiel Achterbahn fahren...

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Als Mutter wächst man ja regelmäßig über sich hinaus. Man bringt Mut auf, obwohl man eigentlich gerne schreiend davonlaufen würde, und traut sich Dinge, die man bisher tunlichst vermieden hat. Ein gutes Vorbild sein, heißt das Motto. Zeigen, dass es wichtig ist, Neues zu lernen, sich auch mal zu überwinden oder gar nicht erst irrationale Ängste zu entwickeln.

Meine erste Achterbahn mit Doppellooping bin also ich mit den Kindern gefahren, obwohl mein Magen schon vor dem Start ein Veto eingelegt hatte und es mir auch noch lange nach der Fahrt übel nahm – im wahrsten Sinne des Wortes. Das erste Mal auf Skiern stand ich, als die Kinder noch klein waren, weil ich nicht die langweilige Mutti sein wollte, die Kaffee schlürfend und faulenzend in der Hütte sitzt, bis der Rest der Familie angewedelt kommt. Und dass meine Tochter heute jede noch so große Spinne mit einem freundlichen „Hallo, du Süße“ begrüßt und sie eigenhändig nach draußen trägt, schreibe ich auch meiner nahezu buddhistischen Selbstbeherrschung und Schauspielkunst zu. Wasserrutschen im freien Fall, Hochseilgärten, Kletterwände: Alles habe ich mitgemacht, hatte bei vielem auch sehr viel Spaß und war ein gutes, Ängste überwindendes Vorbild.

Und jetzt, wo die Kinder schwarze Pisten runterbrettern, bis in höchste Höhen klettern und jede Achterbahn mitnehmen, ist für mich die Zeit gekommen, in der ich entspanne und nur noch die Sachen mache, die mir wirklich Spaß bereiten. Deshalb tausche ich so manche Skipiste mittlerweile gegen einen Winterwanderweg und mir ist ziemlich egal, ob meine Kinder mich deshalb langweilig finden. Achterbahnen mit Looping sind übrigens auch gestrichen. Mein Magen dankt es mir. Jetzt erleben die Kinder eben, dass es manchmal auch wichtig ist, authentisch zu sein. Ganz nach dem Motto: Habe ich ausprobiert, gefällt mir nicht, lasse ich ab jetzt. Das zu lernen und zu kommunizieren ist doch mindestens genauso wichtig, finde ich. Und jemanden, der mir ganz ohne Angst die Spinnen aus dem Haus bringt, habe ich ja jetzt auch.

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