9/11 am Frankfurter Flughafen: „Ein unvorstellbarer Tabubruch“
Am 11. September 2001 werden bei den Anschlägen Flugzeuge als Waffe eingesetzt. Wie wurden die Attacken am Frankfurter Flughafen und bei der Flugsicherung erlebt?
Von Karl Schlieker
Redakteur Politik / Wirtschaft
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„In der Zeit nach den Anschlägen sind wir alle sensibler geworden“, sagt Fluglotsin Ute Steller. Der Verlust eines Funkkontakts mit Piloten ist keine Kleinigkeit mehr.
(Foto: DFS)
„In der Zeit nach den Anschlägen sind wir alle sensibler geworden“, sagt Fluglotsin Ute Steller. Der Verlust eines Funkkontakts mit Piloten ist keine Kleinigkeit mehr. Foto: DFS
Bilder wie dieses gingen um die Welt: Die von islamischen Terroristen entführte Maschine rast am 11. September 2001 um kurz nach neun Uhr in den Südturm des World Trade Center in New York, der Nordturm steht bereits in Flammen. Archivfoto: ap
Die Anschläge des 11. September haben das Fliegen verändert. Die Sicherheitsvorschriften am Boden und in der Luft wurden Schritt um Schritt verschärft.
Am Boden werden die Kontrollen der Reisenden und des Handgepäcks neu organisiert. Flüssigkeiten dürfen zunächst gar nicht mehr im Handgepäck mitgenommen werden. Inzwischen dürfen sie begrenzt auf eine bestimmte Menge in einem Plastikbeutel wieder eingepackt werden. Körperscanner sollen jetzt für zusätzliche Sicherheit sorgen. Auch biometrische Scanner werden für den Einsatz vorbereitet.
Das gesamte Gepäck wird mit immer ausgefeilterer Technik überprüft. Verbesserte Röntgenprüfsysteme sollen Sprengstoff ausspüren. Inzwischen stehen Computertomografie-Scanner bereit.
Auch die Fluggesellschaften investieren in Sicherheit. Da die Entführer leicht ins Cockpit gelangen konnten, werden die Türen zum Cockpit verstärkt.
Die Mitarbeitenden in sicherheitsrelevanten Bereichen am Flughafen werden auf ihre Zuverlässigkeit überprüft. Dienstausweise werden mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen versehen, um Fälschungen zu erschweren. Auch die Zugangskontrollen zum Flughafengelände werden verschärft.
Flugsicherung
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH mit Sitz in Langen ist für die Flugverkehrskontrolle in Deutschland zuständig. Sie ist ein privatrechtlich organisiertes Unternehmen, das zu hundert Prozent dem Bund gehört. Das Unternehmen löste 1993 die überörtliche militärische Flugsicherung (üMilFS) und die Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS) ab.
Die DFS kontrolliert im Auftrag des Bundes nicht nur die zivile Luftfahrt, sondern ist in Friedenszeiten auch für die Abwicklung des militärischen Luftverkehrs zuständig. Davon ausgenommen sind lediglich die Militärflughäfen. Insgesamt ist die DFS bundesweit an 15 internationalen Flughäfen und über die Tochterfirma DFS Aviation Services GmbH an neun Regionalflughäfen vertreten, wobei die Flugsicherung in den Towern und Kontrollzentralen zum Kerngeschäft gehört.