130 Busfahrer bei Eswe Verkehr in Wiesbaden krankgemeldet

Ein Bus von Eswe Verkehr. Foto: Lukas Görlach
© Lukas Görlach

Die steigenden Coronazahlen hinterlassen ihre Spuren: Viele Fahrten müssen ausfallen. Unterdessen schafft das Unternehmen Anreize für neue Mitarbeiter.

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WIESBADEN. In den vergangenen Tagen häufen sich die Leserbeschwerden über Busausfälle. Auch auf den elektronischen Tafeln werden immer wieder Fahrtausfälle angezeigt. Derzeit seien etwa 130 Fahrer (von insgesamt etwa 750) arbeitsunfähig oder in Quarantäne, heißt es von Eswe Verkehr auf Anfrage. Die Corona-Pandemie hinterlasse wieder ihre Spuren.

In einigen Fällen erfahre man erst kurz vor Dienstbeginn, dass ein Mitarbeiter ausfällt, sodass das Kompensieren mit Reservepersonal kurzfristig nicht immer möglich sei. Der Rangieraufwand der Busse zwischen den einzelnen Abstellflächen binde zusätzlich Fahrer, die dann im Liniennetz nicht zur Verfügung stehen.

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Viele Busfahrer springen spontan ein

„Wir haben Kolleginnen und Kollegen, die derzeit auf Eigeninitiative – selbstverständlich unter Beachtung der Lenk- und Ruhezeiten – zusätzliche Dienste übernehmen. Dieses Engagement kann gar nicht groß genug gewürdigt werden“, lobt Geschäftsführer Jan Görnemann.

„Im Moment fehlen uns etwa 30 Fahrerinnen und Fahrer. Wir arbeiten aber bereits mit Hochdruck an verschiedenen Maßnahmen, um kurzfristig für Entlastung zu sorgen. Dazu gehört zum Beispiel das Angebot an ausgebildete Fahrer auf 450-Euro-Basis für uns zu fahren.“ Diese Lösungen brauchten jedoch Zeit, bis sie greifen. Darüber hinaus erkenne Eswe Verkehr nun bei allen neuen Fahrern die bisherige Berufserfahrung an, sodass diese direkt mit der Einstellung in höheren Gehaltsstufen beginnen können. Damit sei Eswe Verkehr für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiver geworden.

„Nach Jahrzehnten der Arbeitslosigkeit stehen wir vor der Herausforderung einer aufkommenden Arbeiterlosigkeit, die bereits viele Branchen erreicht hat“, sagte Görnemann. „Egal, ob in der Luft, auf der Schiene oder auf der Straße: Derzeit können wir alle nicht das volle Programm bieten. Wir sehen mit Hochachtung, was unsere Kolleginnen und Kollegen derzeit leisten.“