
Die 61-jährige Sabine Leidig aus Kassel wirbt am 8. Oktober um Stimmen im Vogelsberg. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sieht sie als leitende Themen.
Vogelsbergkreis. Sabine Leidig tritt für die Vogelsberger Linke als Kandidatin bei der Landratswahl am 8. Oktober an. Das teilt die Partei in einer Pressemeldung mit.
„Eine Frau Landrätin würde dem Vogelsbergkreis gut zu Gesicht stehen“, wird darin die Kreisvorsitzende der Linken, Karen Löffler, zitiert. „Sabine Leidig mit ihrer großen politischen Erfahrung und ihrem Engagement für gerechte Verhältnisse, wäre ein Gewinn für unsere Region und weit darüber hinaus“, ergänzt Dietmar Schnell vom Kreisvorstand.
Die 61-jährige Sabine Leidig wurde von einer Mitgliederversammlung der Partei einstimmig als Kandidatin zur Landratswahl gewählt. Sie wohnt in Kassel und war bis zu dieser Legislaturperiode zwölf Jahre lang Bundestagsabgeordnete mit dem Schwerpunkt Verkehrspolitik. Sie habe sich schon lange dem sozial-ökologischen Umbau verschrieben.
In ihrer Bewerbungsrede sagte Sabine Leidig: „Ich finde es unerträglich, dass heute noch Autobahnen oder Logistikgebiete gebaut werden. Damit werden wertvolle Böden, Wälder und Wiesen zerstört, damit noch mehr Lastwagen noch schneller Amazon-Pakete, Autoteile, Schweinehälften oder Billigklamotten durchs Land transportieren. Davon profitieren die großen Konzerne am meisten – auf Kosten der Umwelt und der Arbeitslöhne. Wir müssen stattdessen alle öffentlichen Mittel für regionales Wirtschaften, für gerechte Mobilität, für gute Versorgung und fairen Handel einsetzen. Die Fuß- und Fahrradwege und vor allem die Bus- und Bahnverbindungen für den Alltag müssen besser werden. Am besten zum Nulltarif.“
Sabine Leidig wurde in Heidelberg geboren und erlernte am dortigen Deutschen Krebsforschungszentrum den Beruf der Biologielaborantin, den sie auch zehn Jahre lang ausübte. Danach wechselte sie zum DGB, wo sie zunächst Jugendbildungsreferentin und später Vorsitzende für die Region Mittelbaden wurde. Ab 2002 leitete sie das deutsche Büro des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac, bevor sie 2009 erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt wurde.
„Ich kenne nicht nur Gewerkschaften, Bewegungen und den Bundestag, sondern auch die Kommunalpolitik – als Vorsitzende unserer Linksfraktion in Kassel. Und ich weiß, dass es einen großen Unterschied macht, mit welcher Brille, aus welcher Lebenslage die Politik entwickelt wird“, so Leidig. Als Linke seien ihr die Lebenslage von Arbeiterinnen und Arbeitern, von Alleinerziehenden und von Armut Betroffenen wichtig. Die würden selten gefragt und ihre Erfahrungen zu wenig einbezogen. Und genauso wichtig seien die Menschen, die sich für Klima- und Umweltschutz, für Verkehrswende für globale Gerechtigkeit, für Frauenrechte, für Geflüchtete oder gegen Ausbeutung, Rassismus oder Diskriminierung engagierten. Die müssten mehr Gehör und mehr Gewicht bekommen in den Ämtern und Behörden, heißt es in der Mitteilung.
Leidig tritt bei der Landratswahl am 8. Oktober zum jetzigen Zeitpunkt gegen den derzeitigen Vize-Landrat Dr. Jens Mischak (CDU), Dr. Udo Ornik (Grüne), Jürgen Laurinat (FDP) und Jörn Kaulfuß (Die Partei) an.