Zum Hochheimer Markt werden rund 500.000 Besucher erwartet

Jede Menge Fahrgeschäfte erwarten die Besucher des Hochheimer Marktes. © Volker Dziemballa (VF)

Der Hochheimer Markt wächst nach der Pandemiepause fast zu alter Größe heran. Unterm Riesenrad versammeln sich ab 4. November auf rund 70.000 Quadratmetern rund 600 Stände.

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HOCHHEIM/MAIN. Rund 500.000 Menschen lockt der Hochheimer Markt jedes Jahr in die Wein- und Sektstadt. Nach zweieinhalb Jahren Pandemiepause findet dieses Jahr erstmals wieder der beliebte Herbstmarkt - einer der größten seiner Art in Deutschland - in der gewohnten Form auf dem Marktgelände "Am Weiher" statt. "Es wird von Tag zu Tag voller", freut sich Marktleiter Thomas Pokoyski über den bereits regen Betrieb auf dem 70.000 Quadratmeter großen Gelände, auf dem die Vorbereitungen für das große Volksfest vom 4. bis 8. November auf Hochtouren laufen.

Jede Menge Fahrgeschäfte erwarten die Besucher des Hochheimer Marktes.  Foto: Volker Dziemballa (VF)
Die Vorbereitungen gehen in die letzte Runde. Dann heißt es wieder: "Bitte einsteigen".  Foto: Volker Dziemballa (VF)

Spurlos sei die Pandemie-Zeit nicht an den Marktbeschickern vorübergegangen, berichtet Pokoyski im Vorfeld des 536. Hochheimer Marktes. So kommen mit 350 Markthändlern etwa 40 bis 50 weniger zu der Veranstaltung als noch 2019. Einige Händler seien aufgrund der Pandemie einfach früher in Ruhestand gegangen, andere hätten nicht genug Waren oder einfach nicht genügend Personal, um den Markt bestreiten zu können.

Wieder viele Stammgäste auf dem Markt vertreten

Insgesamt werden rund 600 Stände inklusive Fahrgeschäfte den Platz säumen und erwartungsgemäß Hunderttausende Besucher anlocken. Ein Fahrgeschäft hätte zwar kurzfristig absagen müssen, doch für Ersatz konnte schnell gesorgt werden. Da aufgrund der immer noch herrschenden Pandemie das Marktgeschehen ohnehin etwas entzerrt werden soll, glaubt Pokoyski, dass die fehlenden Stände nicht weiter ins Gewicht und den Besuchern auch nicht auffallen werden. Im Vergleich zum letzten Markt 2019 falle der historische Markt dieses Mal etwas größer aus, ansonsten seien wieder viele Stammgäste auf dem Markt vertreten.

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Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen für das Volksfest sehen unter anderem vor, dass 14 zusätzliche Zufahrtsstraßen gesichert werden müssen. Gepaart mit den gestiegenen Energiekosten werde der Markt deshalb auch deutlich teurer als bisher. "Das ist schon ein kleiner Hessentag", beschreibt der Marktleiter den organisatorischen Aufwand für den Jahrmarkt. "Aber allen Widrigkeiten zum Trotz freuen wir uns natürlich darauf", betont Pokoyksi.

Ein wichtiges Element des Hochheimer Marktes stellt in jedem Jahr das Riesenrad dar. Im Vergleich zum letzten Markt hat das Riesenrad die Wegseite gewechselt und steht nun einige Meter weiter hinten. Am Mittwoch war das beliebte Fahrgeschäft bereits in Hochheim angekommen, für den Aufbau werden etwa drei Tage benötigt, wie Leiter Rudolf Barth erklärt. Seit Ostern liefen die Geschäfte wieder gut, berichtet der Schausteller aus Bonn. Da er mit seinem "Sonnenrad" auch während der Pandemie einen festen Stellplatz am Bodensee hatte, habe der Großteil des Stammpersonals gehalten werden können. Erstmalig sei er mit dem 45 Meter hohen "Sonnenrad" im vergangenen Jahr beim Hochheimer Herbst gewesen, weshalb er dieses Jahr die Premiere auf dem "großen" Markt feiere. "Das ist schon ein anderes Feeling", freut sich Barth auf das Volksfest.

Ebenfalls zum ersten Mal auf dem Hochheimer Markt vertreten sein wird das Laufgeschäft "Viva Cuba" aus Iserlohn. "Dieses Jahr hat es zum Glück geklappt", freut sich Schausteller Dennis Hartmann über die Premiere. Mit seinem Bruder sei er bereits vor einigen Jahren mit einem Fahrgeschäft auf dem Hochheimer Markt gewesen, aber nicht mit dem Funhouse, das sie seit 2015 betreiben. "Viele Kinder kennen das ja gar nicht", meint Hartmann mit Blick auf Jahrmärkte, die Kindern in der Pandemiezeit vorenthalten wurden.

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Weniger Platz im Festzelt, dafür Außenbereich vergrößert

Ein "alter Hase" in Sachen Hochheimer Markt ist Festwirt Patrick Hausmann. Seine Familie kommt bereits seit über 30 Jahren mit ihrem Festzelt auf den Hochheimer Markt, das in diesem Jahr mit einem Fassungsvermögen von 500 Personen deutlich kleiner als noch vor drei Jahren ausfällt. "Dafür haben wir einen größeren Außenbereich", betont Hausmann. Im Laufe der Jahre habe sich das Besucherinteresse in Richtung Familienpublikum verändert, dazu sei noch die unsichere Lage aufgrund der Pandemie gekommen. Dies alles habe dazu geführt, dass man es in diesem Jahr mit einem kleineren Zelt probieren möchte. Auch die sonst obligatorische Hitnacht eine Woche vor Marktbeginn im Festzelt findet aufgrund der Planungsunsicherheit im Vorfeld nicht statt.

Bereits seit 50 Jahren kommt Rosemarie Kooß-von Wantoch aus Taufkirchen (Landkreis Erdingen) mit ihrer Tag- und Nachtwäsche nach Hochheim. "Wir sind froh und glücklich, dass der Markt wieder stattfindet", betont die Schaustellerin. Der Kontakt zu Kunden und Kollegen habe ihr sehr gefehlt. Umso schöner sei es deshalb, in diesem Jahr viele bekannte Gesichter in Hochheim wiederzusehen.