Schlag gegen Kinderpornografie: Razzia in Südhessen

Ein Polizeiauto. Archivfoto: Heiko Küverling - stock.adobe

Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch und Kinderpornografie hat die Polizei Durchsuchungsbeschlüsse in Südhessen vollstreckt. Der jüngste Tatverdächtige ist erst 16 Jahre alt.

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SÜDHESSEN. Im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen haben Ende Juni haben mehrere Tage verteilt insgesamt 70 Einsatzkräfte Durchsuchungsbeschlüsse in Südhessen vollstreckt. Das haben die Staatsanwaltschaft DArmstadt, das Hessische Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Südhessen jetzt in einer gemeinsamen Pressemeldung mitgeteilt. Demnach wurden in der 25. Kalenderwoche Objekte bei 18 Tatverdächtigen im Alter von 16 bis 78 Jahren in den Landkreisen Bergstraße, Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg und im Odenwaldkreis durchsucht.

Gigantische Datenmengen im Kreis Darmstadt-Dieburg gesichert

Hierbei stellten die Ermittler zahlreiche Beweismittel sicher - insbesondere Speichermedien mit kinder- und jugendpornografischen Foto- und Videoaufnahmen. Darunter befanden sich sechs PCs, 15 Notebooks/Laptops, 28 Mobiltelefone/Smartphones, vier Tablets, 94 Festplatten/externe Festplatten, vier Speicherkarten, 129 USB-Sticks sowie fünf Spielekonsolen.

Bei der Durchsuchung des Anwesens eines 43-Jährigen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg entdeckten die Einsatzkräfte einen Serverschrank, der mit einem weiteren Server einen Massenspeicher bildete. Insgesamt 288 Terabyte an Daten auf 72 Festplatten wurden beschlagnahmt.

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Die maßgeblich beteiligte "BAO FOKUS" (Besondere Aufbauorganisation für fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornographie und sexuellen Missbrauch von Kindern) im Hessischen Landeskriminalamt nahm 2020 ihre Arbeit auf. Hessenweit verfolgen laut der gemeinsamen Mitteilung mehr als 195 Ermittler in der BAO FOKUS gezielt Sexualverbrechen an Schutzbefohlenen.

Weiterhin teilen Staatswanwaltschaft und Polizei mit, dass sich - wie auch bei den aktuellen Fällen - oft Kinder und Jugendliche an der Verbreitung kinder- und jugendpornographischer Darstellungen beteiligen, indem sie die Daten weiterleiten. Dabei ist ihnen teils nicht bewusst, dass sie sich damit strafbar machen und hinter einem im Chat verbreiteten Video ein realer sexueller Kindesmissbrauch stehen könnte.