Der Sänger, Songwriter und Entertainer liefert in Pfungstadt eine tolle Show ab und macht seinem Publikum viele Komplimente. So war der Konzertabend in Pfungstadt.
Südhessen/ Pfungstadt. Er ist auf dem Weg zum Mega-Star, seine Stücke laufen im Radio rauf und runter. Ein echter Chartstürmer also, der beim Hessentag in Pfungstadt auftrat. 2500 Karten gingen weg – ausverkauftes Festzelt. Mit „Rooftop“, „Safe“ und „Oh Hello“ stieg Nico Santos 2018 mit knapp 110.000 Plays zum meistgespielten Künstler im deutschen Radio auf – und ließ damit einige internationale Superstars hinter sich. Das scheint der Anspruch von Nico Santos zu sein. Das Surfen auf der Erfolgswelle dürfte ihm auch mit dem neuen Album „Ride“ gelingen, das erst vor wenigen Tagen auf den Markt kam.
Feuerfontänen zum Auftakt
Und jetzt der Hessentag. Schon am Nachmittag machten es sich die treuesten Fans auf der Wiese vor dem Zelt gemütlich und warteten auf ihr Idol. Und sie warteten nicht umsonst. Santos hat geliefert und mit dem Publikum gefeiert.
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Mit „Unforgettable“ legt der 30-Jährige los. Schwarzer Anzug, weiße Sneakers, terracottafarbenes Seidenhemd. Dazu von Beginn an Partystimmung. Feuerfontänen zum Auftakt. Singer-Songwriter ist Santos, und dass er auch Entertainment kann, zeigt er bei fast allen seinen Liedern. Der 30-Jährige, als Sohn von Auswanderern – sein Vater ist der Schauspieler Egon Wellenbrink – auf Mallorca aufgewachsen, war auf Deutschlands Lieblingsinsel mal Animateur. Das halt nach: „Alle Hände hoch“, „Handys hoch, Handys runter“, mal schnell, mal langsam, mal als La-Ola-Welle. Die Fans, ohnehin mit griffbereitem mobilem Endgerät unterwegs, kommen dem gerne nach. Santos geht in die Knie, springt hoch, die Fans springen mit. Bei „Home“ tanzt er mit seinen Gitarristen.
Das ist einer meiner schönsten Abende. Ihr habt richtig Bock.
Nach „In Your Arms“ spricht er den Fans das erste Lob aus: „Das ist einer meiner schönsten Abende. Ihr habt richtig Bock.“ Überhaupt zieht er das Publikum oft mit ein. Das ist kein Konzert im ursprünglichen Sinne, vielmehr eine Show. Santos tanzt, seine Hüftschwünge werden begeistert beklatscht. Nach einer halben Stunde setzt sich Santos ans Klavier und spielt „In Your Shoes“. Ein erster ruhiger Moment im zweistündigen Auftritt, in dem die hohe Drehzahl dominiert. Viele Stücke von ihm und seiner sechsköpfigen Begleitband werden sehr rockig interpretiert, darunter das erwähnte „Rooftop“, das sich Santos für den Schluss aufhebt. Zuvor wechselt der Bremer noch ins Spanische und gibt seine Tanzmoves zum Besten, diesmal ist es Salsa, und animiert zum Mitmachen: „Ich habe gehört, Pfungstädter haben sexy Hüften.“ Und immer wieder Lob für die Fans: „Ihr seid ein Traumpublikum, es macht so Spaß mit euch.“
Hymne an die Freiheit im Duett mit Alli Neumann
Und das „Traumpublikum“ gibt auch viel zurück. Bei „Play With Fire“ zünden erneut die Feuerfontänen, „Boah“ ist im Zelt zu hören, und beim Song „Real Love“ werden rot-weiße Luftballons im Rhythmus geschwenkt, bevor sie losgelassen und in Richtung Bühne angestoßen werden.
Santos geht ins Publikum, klatscht Hände ab, geht hoch auf die Bühne, nach dem letzten Akkord regnet es Luftschlangen. Dass er auch ruhig kann, zeigt er beim Duett mit Alli Neumann, die er herzlich umarmt. Mit ihr liefert er eine Hymne an die Freiheit.
Alli Neumann, Teilnehmerin der zehnten Staffel der TV-Sendung „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“, bei der auch Nico Santos mitmacht, gibt nach Selbstaussage beim Hessentag die „Einheizerin“ und spielt eine halbe Stunde rockige Songs, darunter „Seltsame Welt“, bei der sie vom Deutschen ins Jiddische wechselt.
Dass das Hessentags-Konzert von Nico Santos alle Altersklassen ansprach, lässt sich daran erkennen, dass der Künstler gegen Ende der Show nach Geburtstagskindern im Publikum fragt. Mehrere werden genannt –sie sind zehn, 50 und 71 Jahre alt.
Zum Schluss ein Stück von Michael Jackson
Zum Schluss lässt der Singer und Songwriter nochmal seine Hüften kreisen: bei „Black Or White“ von Michael Jackson, seinem Idol.
Bleibt die Frage, wie das Konzert ankam. „Megacool“, fand es Laura Dieter aus Einhausen. „Er war den Fans nahe, hat eine geile Show geliefert, megacool gesungen und getanzt, ich hätte nicht gedacht, dass es so gut wird und er so eine tolle Stimmung macht“, sagte die 27-Jährige. So sah es auch Vanessa Benack. Die 29-Jährige aus Wald-Michelbach: „Ich habe sehr viel geschwitzt, es hat großen Bock gemacht. Ich würde auf jeden Fall wiederkommen.“