50 Menschen, jung und Alt, beteiligen sich am weltweiten "Cleanup Day" und entsorgen in den Lahnwiesen und im Stadtpark Hinterlassenschaften wie Hundekot, Kippen und Masken.
Von Petra Zielinski
Mit Engagement bei der Sache: Die Sammlerinnen und Sammler befreien Gießener "Hotspots" von Unrat, Dreck und Müll. Foto: Zielinski
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
GIESSEN - Gießen. "Gemeinsam für eine saubere, gesunde und plastikmüllfreie Zukunft" - so das Motto des "World Cleanup Days", der am Samstag weltweit begangen wurde. Auch in Gießen hatten sich unter der Regie der "Sauberkeitspaten" zwei Gruppen zusammengefunden, um die "Hotspots" der Stadt vom Müll zu befreien. "Mit einer so großen Resonanz hätte ich nicht gerechnet", freute sich Angelika Nailor, Geschäftsführerin des Vereins Ehrenamt Gießen.
Rund 50 Personen - von sieben bis 79 Jahren - waren zum Treffpunkt Messeplatz an der Ringallee gekommen, um von dort aus in Richtung Strandbar zu gehen. Über den Parkplatz der Theodor-Litt-Schule ging es weiter zur Gutfleischstraße und den Marktplatz. Dabei galt ein besonderes Augenmerk der Sauberkeit von Spielplätzen sowie der Reinigung der Straßenränder. Nach der gut zweistündigen Aktion trafen die eifrigen Sammler auf dem Berliner Platz mit der zweiten Gruppe, die am Rugbyfeld in den Lahnwiesen gestartet war, zusammen. Dort wurden auf einer Großleinwand Eindrücke von zuvor gelaufenen Müllsammelaktionen gezeigt. Darüber hinaus gab es musikalische Beiträge, Informationsstände, eine Kleidertauschparty sowie eine Podiumsdiskussion mit Gießener Initiativen. Snacks und Getränke waren für die Teilnehmer kostenlos.
Für die Sammelaktion waren alle zuvor von den "Sauberkeitspaten" mit Westen, Handschuhen und Mülltüten und -zangen ausgestattet worden. Die Kinder erhielten darüber hinaus noch Buttons. "Die Kleinen waren besonders fleißig", lobte Angelika Nailor. Mit der Kindertagesstätte Sankt Elisabeth hätten die "Sauberkeitspaten" auch frühzeitig die Kleinsten mit ins Boot geholt. 50 der insgesamt 200 Paten seien Kinder.
"Wir halten uns nicht auf, nehmen aber alles mit", lautete die Devise. Von Hundekot über Zigarettenstummel und Plastikdosen bis hin zu Kaffeebechern und CDs landete alles in den großen Müllsäcken. Oftmals wurden die Teilnehmer gerade im Umfeld von Mülleimern fündig. "Es ist ein Unding, seinen Dreck einfach im Park zu hinterlassen, wo es doch hier wirklich genug Mülleimer gibt", bemängelte Nailor.
"Wir kommen aus Gießen und spielen gerne hier im Park Fußball", begründen Bianca und ihr siebenjähriger Sohn Ben ihre Teilnahme. Im vergangenen Jahr hätten sie eine ähnliche Aktion im Philosophenwald gesehen und beschlossen, beim nächsten Mal mitzumachen. "Wenn ich am Sonntagmorgen auf meinen Inlinern durch die Wieseckaue fahre, bin ich entsetzt, was dort so alles entsorgt wurde", erklärt die Mutter. "Masken, Kippen und vieles mehr wird von manchen Menschen einfach so entsorgt", bedauert auch Magda Kunkel, die sich schon seit Jahren für die Umwelt einsetzt. Besonders ärgert sich die 79-Jährige über Hundekot in Sandkästen. "Das muss doch wirklich nicht sein!"
Insgesamt haben sich alleine in Deutschland 100 000 Teilnehmer für den "World Cleanup Day" angemeldet. 2020 engagierten sich weltweit elf Millionen Menschen in über 160 Ländern an der weltweiten Sammelaktion.