„Echo hilft!“: Freude über Musik und Spenden

aus Leseraktion "Echo hilft"

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Am Dirigentenpult beim Konzert Deutschen Philharmonie Merck stand Ben Palmer. Foto: Guido Schiek

Beim Abschlusskonzert der Benefiz-Aktion der ECHO-Zeitungen gibt es viel Dank von allen Seiten. Und die Merck-Familienstiftung stockt den Erlös des Konzerts auf 100.000 Euro auf.

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DARMSTADT. Fürs Abschlusskonzert von „Echo hilft!“, das seit 2009 zugleich das Neujahrskonzert der Deutschen Philharmonie Merck ist, fährt das Darmstädter Publikum normalerweise im feinen Zwirn ins Kurhaus nach Wiesbaden. Doch normal ist in diesen Zeiten schließlich kaum etwas. So musste wegen neuer Corona-Verordnungen auch bei dieser Veranstaltung kurzfristig umdisponiert und ein neuer Spielort gefunden werden. Und welcher eignet sich da besser als die Wagenhalle in Griesheim, wo die Musiker der Philharmonie ohnehin seit Monaten proben – und wo die Voraussetzungen, wie der Intendant des Orchesters bemerkt, „bestens“ sind.

Am Dirigentenpult beim Konzert Deutschen Philharmonie Merck stand Ben Palmer. Foto: Guido Schiek
ECHO-Titelchef Tim Maurer nahm für „Echo hilft!“ – umrahmt von Vertretern der geförderten Initiativen – einen symbolischen Scheck über 100 000 Euro entgegen. Foto: Guido Schiek
Großes Finale: In der Wagenhalle in Griesheim spielte am Sonntagnachmittag die Deutsche Philharmonie Merck ihr Neujahrskonzert, das zugleich den Abschluss der Benefiz-Aktion „Echo hilft!“ bildete. Foto: Guido Schiek

Am Sonntagnachmittag nun stehen die Gäste in gebührendem Abstand an zwei Eingängen Schlange, um wenig später ein fulminant aufspielendes Orchester zu hören, von der großzügigen Spende der Merck-Familienstiftung zu erfahren und die Empfänger der Benefizaktion von „Echo hilft!“ kennen zu lernen. Und so ist die Benefizveranstaltung der Philharmonie auch in vielerlei Hinsicht von Freude geprägt: Zunächst einmal merkt man den Musikern unter Leitung von Chefdirigent Ben Palmer an, wie sehr sie ihren öffentlichen Auftritt genießen. Freude ist auch bei den rund 250 Besuchern spürbar, die Mozart, Strauss und Schubert hören – und begeistert den aus London angereisten Solisten Alec Frank-Gemmill feiern, der die Wagenhalle mit seinen Hornklängen füllt.

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Letztlich freuen sich vor allem die Empfänger der Spendenaktion über die stattliche Summe, die dank vieler Einzelspender und des Benefizkonzerts in den „Echo-hilft!“-Topf fließen. Erneut stockt die Merck-Familienstiftung den Erlös des Konzerts auf stolze 100.000 Euro auf, was ECHO-Titelchef Tim Maurer zum Anlass nimmt, seinen herzlichen Dank auszusprechen. Das Konzert sei der „würdevolle Abschluss“ der Benefiz-Aktion. „Und wir wissen Ihr Engagement sehr zu schätzen“, sagt er ans Organisationsteam um Intendant Stefan Reinhardt gewandt. Denn dieses Team hatte im Vorfeld des Konzerts allerhand zu schultern. Schließlich mussten 650 (ursprünglich fürs Kurhaus verkaufte) Karten umgebucht werden. „Ein Wahnsinns-Aufwand“, sagt Reinhardt.

Doch davon ist nichts mehr zu merken, nachdem die Gäste in der Wagenhalle Platz genommen haben, die von der Stadt Griesheim unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Man sitzt in Zweierreihen mit breitem Durchgang und somit ein bisschen wie in der Business Class im Flugzeug. „Aber Hauptsache, es klappt überhaupt“, betont Frank Gotthardt, der bei Merck für Außenkontakte zuständig ist und neben den Mitgliedern der Merck-Familie auch die angereisten Gäste begrüßt. Denn Corona hin oder her: „Kulturveranstaltungen müssen möglich sein. Wir können Musiker nicht drei Jahre lang in eine Kühltruhe stecken und dann wieder auftauen. Das funktioniert einfach nicht.“

Bevor die Musiker jedoch zeigen, dass sie ganz und gar nicht eingefroren sind, werden die Empfänger der Spendenaktion auf die Bühne gebeten, die sich alle sehr herzlich für die Unterstützung vonseiten der ECHO-Zeitungen und der Familienstiftung bedanken. In diesem Jahr werden Projekte für Kinder und Jugendliche gefördert, die, wie Tim Maurer sagt, besonders unter der Pandemie gelitten haben – und noch leiden.

In Darmstadt wird von dem Geld auf dem Gelände des Jugendhofs Bessunger Forst eine Werkstatt für junge Menschen gebaut, das sogenannte „WooDIVERSum“. Im Landkreis Darmstadt-Dieburg kann von den Spenden ein Jugendbus für die Feuerwehr angeschafft werden, beim Reitsportverein Rüsselsheim ein weiteres Pferd für therapeutisches Reiten. Das Mutter-Vater-Kind-Haus in Heppenheim kann dank der Spende um einen Spiel- und Erlebnisplatz im Freien und die Grundschule in Beerfurth um einen Rückzugsraum erweitert werden. Ursprünglich sollte es nur eine Jurte sein. „Aber dank der Summe, die wir nun bekommen, können wir sogar einen Wintergarten zum Übernachten für die Kinder anbauen“, sagt Schulleiterin Anke Rümenapf sichtlich gerührt.

Und so sind alle glücklich an diesem Nachmittag, der einmal wieder zeigt, was alles möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen – und ein bisschen Flexibilität zeigen. „Solange wir können, machen wir auf jeden Fall weiter“, sagt Stefan Reinhardt von der Philharmonie Merck. Und auch der nächsten Spendenaktion von „Echo hilft!“ steht nach dem Erfolg 2022 nichts im Weg.