Drohnen sollen in Südhessen Lebensmittel bringen

Das DroLEx-Projekt ist das erste Projekt dieser Art in Deutschland und wird vom Bund mit 500.000 Euro gefördert. Foto: Westend61

Lieferdrohnen werden im Frühjahr zur besseren Nahversorgung im ländlichen Raum eingesetzt. Das Projekt ist das erste dieser Art in Deutschland.

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SÜDEHSSEN. In einem gemeinsamen Projekt erproben die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und der Lieferdrohnenhersteller Wingcopter, inwiefern der On-Demand-Transport (auf Kundenbestellung) von Gebrauchsgütern die Nahversorgung in Gemeinden des ländlichen Raums verbessern kann. Für das mit knapp 500.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Projekt „DroLEx - Drohnen-Lastenrad-Express-Belieferung“ wurden am Mittwoch in Berlin offiziell die Förderurkunden an die Projektpartner übergeben.

Im Rahmen des Pilotprojekts sollen Güter des täglichen Bedarfs von einem Mittelzentrum in umliegende kleinere Orte per Wingcopter geflogen und dort per Lastenrad an die Endkunden zugestellt werden. Ziel ist es, die schnelle und zuverlässige Auslieferung von Lebensmitteln und anderen Gebrauchsgütern in ländliche Gebiete zu realisieren und so die Nahversorgung der Bürger zu verbessern. Der Anwendungsfall soll aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht evaluiert und im Erfolgsfall ein nachhaltiges und beliebig skalierbares Geschäftsmodell entwickelt werden. Geplanter Start der ersten Flüge im Süden Hessens ist im Frühjahr 2023.

Anbindung ländlicher Regionen verbessern

Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Direktor des Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt UAS, kommentiert: „In vielen ländlichen Gegenden sind die Versorgungsmöglichkeiten heute durch die Schließung kleinerer, lokaler Läden stark eingeschränkt. Wir erwarten, dass sich durch den Einsatz von Lieferdrohnen die Anbindung des ländlichen Raums wieder verbessern lässt.“ „Lieferdrohnenanwendungen werden sich dort durchsetzen, wo sie einen echten Bedarf bedienen und Leben verbessern. Bei unseren medizinischen Lieferprojekten in Afrika und in anderen Teilen der Welt ist dies eindeutig der Fall. Wir sind aber überzeugt, dass „Drone Delivery as a Service“-Angebote auch in ländlichen Gebieten Deutschlands einen echten Nutzen für viele Menschen haben“, ergänzt Selina Herzog, Head of Service Solution Design and Planning bei Wingcopter.

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Das DroLEx-Projekt ist das erste Projekt dieser Art in Deutschland und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen der Förderrichtlinie „Innovative Luftmobilität“ gefördert. Es ist auf 12 Monate angelegt.