Das sind die Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen in Südhessen

Am 12. März 2023 wählen die Heppenheimer ihren Bürgermeister. Drei Kandidaten gibt es bereits, weitere könnten noch bis zum 2. Januar folgen
© Christopher Frank

In sechs Kommunen haben die Wähler an diesem Sonntag über die Besetzung der Rathausspitzen entschieden. Dabei gab es Erdrutschsiege und Wahlkrimis.

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Südhessen. Stühlerücken in Südhessens Rathäusern: In sechs Kommunen sind an diesem Sonntag die Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister gewählt worden. In Heppenheim und Dieburg sicherten sich die amtierenden Bürgermeister mit deutlichen Siegen eine weitere Amtszeit, in Fränkisch-Crumbach kam es dagegen zu einem echten Wahlkrimi.

Burelbach gewinnt in Heppenheim deutlich

In der Kreisstadt Heppenheim geht Rainer Burelbach CDU) in die dritte Amtsperiode. Mit 5450 Stimmen sprachen sich 74,04 Prozent der Wähler für ihn aus. Ein beachtliches Ergebnis erzielte Saskia Böhm-Fritz von der Tierschutzpartei mit 1460 Stimmen oder 19,83 Prozent, Peter Janßen (Leben im Zentrum) konnte bei seiner dritten Kandidatur nur 6,13 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Auffallend gering war die Wahlbeteiligung: Mit 36,88 Prozent lag sie noch niedriger als bei der Bürgermeisterwahl vor genau sechs Jahren, an der sich knapp 40 Prozent der Berechtigten beteiligt hatten.

Auch in der Überwaldgemeinde Wald-Michelbach ist der alte auch der neue Bürgermeister. Dr. Sascha Weber (SPD), seit 2017 im Amt, erhielt 2521 von 4262 abgegebenen Stimmen, das sind 59,15 Prozent. Mehr als ein Achtungserfolg gelang der Herausforderin Heike Langer (unterstützt von FWG und CDU), für sie votierten 1482 Menschen (34,77 Prozent). Jörg Maletz (BfW) sammelt 259 Stimmen (6,08 Prozent). Die Wahlbeteiligung in der Überwaldgemeinde betrug 50,89 Prozent.

In Abtsteinach hingegen gab es nur eine Kandidatin: Amtsinhaberin Angelika Beckenbach (parteilos) trat ohne Konkurrenz zur Wahl an. 2017 hatte sie bei hoher Wahlbeteiligung 62,1 Prozent der Stimmen erhalten. Nun konnte sie noch einmal zulegen, das Ergebnis lag bereits eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale vor. Angelika Beckenbach wurde mit mehr als 92 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. 55 Prozent der 2020 Wahlberechtigten hatten sich an der Abstimmung beteiligt.

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Paukenschlag in Fränkisch-Crumbach

Die etwas über 3000 Einwohner zählende Gersprenztalgemeinde Fränkisch-Crumbach (Odenwaldkreis)hat am Sonntag einen Wahlkrimi erlebt, dessen Ende sich bis zur Auszählung der Briefwahlstimmen nicht absehen ließ – und der mit einem Paukenschlag endete: Der erstmals angetretene SPD-Kandidat Matthias Horlacher (36) holte 51,39 Prozent der Stimmen und wird im Sommer neuer Crumbacher Bürgermeister. Stelleninhaber Eric Engels (CDU) hatte mit 48,61 Prozent das Nachsehen; die Wahlbeteiligung lag bei 67, Prozent. „Ich bin total aufgelöst, das ist unglaublich, überwältigend“, umriss Horlacher seinen Gefühlszustand. „Es ist immer schwer, sich gegen einen Amtsinhaber durchzusetzen“, räumte er ein, dass der Ausgang der Wahl ihn zumindest etwas überrascht hat. „Die vergangenen drei Monate waren hart, das ist jetzt der Lohn dafür“, freute sich der Wahlsieger. Gedämpft war die Stimmung bei Amtsinhaber Eric Engels, der auf seine knappe und für viele wohl überraschende Niederlage zwar „gefasst“, aber auch mit einer deutlich spürbaren Enttäuschung reagierte: „Es wäre vernünftiger gewesen, den Wechsel im Crumbacher Bürgermeisteramt noch etwas aufzuschieben, bis in den nächsten Jahren die vielen hier schon laufenden Prozesse abgeschlossen sind.“

Frank Haus bleibt klar Bürgermeister in Dieburg

In Dieburg (Landkreis Darmstadt-Dieburg) hat sich der parteilose Amtsinhaber Frank Haus klar gegen Thorsten Winkler (CDU) durchgesetzt. Er erhielt 73,65 Prozent der Stimmen und bleibt damit Bürgermeister. Thorsten Winkler kommt auf 26,35 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,4 Prozent und damit um rund zehn Prozent niedriger als 2017 (58,8 Prozent). Damals waren es aber fünf Kandidaten. „Ich habe mit zwei Dritteln der Stimmen gerechnet”, sagt Frank Haus direkt nach seinem Sieg, „dass es noch mehr geworden ist, freut mich und ist die Kirsche auf der Torte. Es zeigt die Grundzufriedenheit der Dieburger mit dem Rathaus.” Thorsten Winkler ist sichtlich enttäuscht. „Mit einem so deutlichen Ergebnis habe ich nicht gerechnet”, sagt er, „mein Eindruck im Wahlkampf in den vergangenen Tagen war ein anderer.”

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Stichwahl in Bischofsheim

In Bischofsheim (Kreis Groß-Gerau) fällt die endgültige Entscheidung erst am 26. März in einer Stichwahl. Dann geht Lisa Gößwein von der SPD mit einem leichten Vorsprung ins Rennen um den Bürgermeisterposten. Sie kommt im ersten Wahlgang auf 45,52 Prozent. Knapp dahinter liegt Amtsinhaber Ingo Kalweit mit 43,44 Prozent. Für den CDU-Mann keine unbekannte Situation. Schon einmal konnte er das Blatt wenden, denn auch bei der Bürgermeisterwahl 2017 war Kalweit mit einem leichten Rückstand in die Stichwahl gegangen, aus der er als Sieger hervorging. Unterdessen kam Andrea Steingötter (unabhängig) auf 7,70 Prozent, Roman Fliedner (unabhängig) erreichte 3,33 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,59 Prozent.