WETZLAR Der Goldjunge ist zurück in seiner Heimat: An die 300 Wetzlarer haben Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen am Freitagmittag beim Empfang von Stadt und Kreis am...
. WETZLAR Der Goldjunge ist zurück in seiner Heimat: An die 300 Wetzlarer haben Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen am Freitagmittag beim Empfang von Stadt und Kreis am Kunstturnleistungszentrum an der August-Bebel-Schule in Niedergirmes zugejubelt. Dort durfte sich der 28-Jährige zusammen mit Vater und Trainer Wolfgang ins Goldene Buch der Stadt eintragen.
Die Reihe der Gratulanten schien kein Ende zu nehmen, als sich Fabian Hambüchen mit der Goldmedaille um den Hals den Weg von der Turnhalle zur Bühne unter freiem Himmel bahnte. Händeschütteln und herzliche Umarmungen gab es unter anderem von Oberbürgermeister Manfred Wagner, Landrat Wolfgang Schuster, den Bundestagsabgeordneten Sybille Pfeiffer und Dagmar Schmidt, Landtagsmitglied Hans-Jürgen Irmer und vielen Weggefährten in der beispiellosen Karriere des Weltklasseturners.
Der Olympiasieger war gerührt, der groß;e Empfang in seiner Heimatstadt sei etwas ganz Besonderes für ihn, sagte er. Dass er seine lange Karriere schließ;lich in Rio mit Gold krönen konnte, habe er noch immer nicht komplett realisiert, das werde sicherlich noch einige Zeit dauern, gestand Hambüchen. Am Ende die Goldmedaille gewonnen zu haben, sei ein "unbeschreibliches Gefühl". Helfen kann ihm bei der Verarbeitung seines Erfolgs eventuell der fünftägige Urlaub in einem Welness-Hotel, den er an diesem Wochenende antreten will.
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"Die Sportstadt Wetzlar ist stolz auf sie", sagte Wagner. Der OB lobte den Goldjungen der Stadt, übrigens der erste seit 44 Jahren, aber nicht nur für den Olympiasieg, sondern auch für dessen deutliche Worte, die er anschließ;end zum Thema Doping in Richtung IOC gefunden hatte. Auch dafür gebühre Hambüchen Respekt und Anerkennung. "Sie sind ein Aushängeschild und machen anderen Mut", sagte Wagner und überreichte als Geschenk der Stadt eine Leica-Kamera.
Mit Hambüchens Olympiasieg ist Landrat Schuster endlich ein "Schuldgefühl" losgeworden, "das mich seit den Olympischen Spielen in Peking 2008 verfolgt hat", gestand Schuster. Kurz vor den Spielen hatte damals der Lahn-Dill-Kreis die Turnhalle an der Bebelschule und damit Hambüchens Trainingsstätte wegen Baufälligkeit sperren müssen. Der Turner rutschte schließ;lich im Finale vom Reck und holte "nur" die Bronzemedaille. Aus heutiger Sicht aber habe Hambüchen mit der Reihenfolge Bronze, Silber (London) und jetzt Gold alles richtig gemacht, so Schuster.
Eine besondere Überraschung hielt die TSG Niedergirmes für den Goldjungen bereit, der am 1. Februar 1991 im zarten Alter von 3,5 Jahren Mitglied wurde: Fabian Hambüchen wurde vom Vorstand zum Ehrenmitglied ernannt.