Vorwürfe gegen Dieter Wedel: Bei Nibelungen-Festspielen in Worms keine Vorfälle bekannt
Die Pressesprecher bei den Nibelungen-Festspielen haben in diesen Tagen viele Anfragen zu beantworten, aber nur sehr wenig zu sagen. Seit im Zeit-Magazin drei Schauspielerinnen Vorwürfe gegen Dieter Wedel bis hin zu erzwungenem Sex erhoben haben, wollen nicht nur Boulevard-Medien wissen, ob es auch bei den Nibelungen-Festspielen zu solchen Vorfällen gekommen ist.
Von Johannes Götzen
Chefreporter Rheinhessen Süd
Dieter Wedel 2014 im Wormser Theater mit Elisabeth Lanz (Mitte), die ihn verteidigt. Archivfoto: dpa
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WORMS - Die Pressesprecher bei den Nibelungen-Festspielen haben in diesen Tagen viele Anfragen zu beantworten, aber nur sehr wenig zu sagen. Seit im Zeit-Magazin drei Schauspielerinnen Vorwürfe gegen Dieter Wedel bis hin zu erzwungenem Sex erhoben haben, wollen nicht nur Boulevard-Medien wissen, ob es auch bei den Nibelungen-Festspielen zu solchen Vorfällen gekommen ist. Dieter Wedel war von 2002 bis 2014 Intendant der Nibelungen-Festspiele.
„Uns sind aus dieser Zeit keinerlei Vorfälle bekannt“, heißt es bei der Pressestelle der Festspiele. Weitere Kommentare zu den Vorgängen gibt es dann allerdings nicht. Oberbürgermeister Michael Kissel bestätigt, dass auch ihm während Dieter Wedels Zeit als Intendant und Regisseur der Nibelungen-Festspiele bei ihm keinerlei Vorfälle dieser Art bekannt geworden seien. Ansonsten fügt er deutlich hinzu: „Es steht mir nicht zu, mich an der aktuellen Debatte zu beteiligen.“
"Es riecht nach niedrigen Beweggründen"
Wedel selbst und sein unmittelbares Team, das er zum großen Teil aus Worms mit nach Bad Hersfeld genommen hat, verweist auf die Erklärung der Hamburger Medienrechtskanzlei „Unverzagt von Have“, die Dieter Wedel vertritt. Darin wird auf die umfassende eidesstattliche Erklärung Wedels hingewiesen, in der er versichert, dass „die offenbar von mehreren Schauspielerinnen gegen ihn erhobenen Vorwürfe unzutreffend und nicht gerechtfertigt sind. Er habe zu keinem Zeitpunkt diesen oder anderen Frauen in irgendeiner Form Gewalt angetan.“
Für Schauspielerin Elisabeth Lanz, die in Worms unter Wedel 2014 als Götelinde, der Gemahlin Rüdiger von Bechelaren, zu sehen war, ist es undenkbar, dass an den Vorwürfen gegen den Star-Regisseur etwas dran ist: „Ich kann mir die beschriebenen Szenarien bei Herrn Wedel nicht vorstellen“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Sie wundere sich auch, dass sie nun erst publik geworden ist: „Es riecht nach niedrigen Beweggründen, und ich empfinde Fremdscham und zutiefstes Unverständnis für diejenigen, die sich nach 25 Jahren mit solchen Geschichten wichtig machen müssen.“ Die Österreicherin spielte zuletzt unter der Regie Wedels in Bad Hersfeld bei seinen Festspiel-Produktionen „Hexenjagd“ und „Luther - Der Anschlag“.