Sicherheit und Verkehr: Keine Probleme während der Feiern zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz
7.400 Polizisten aus 14 Bundesländern sicherten die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz. Letztendlich verlief die Einheitsfeier friedlich, berichtet die Polizei. Auch in Sachen Verkehr habe es "keine nennenswerten Probleme" gegeben.
Von Dominic Schreiner und Michael Erfurth
Ein Polizist beim Tag der Deutschen Einheit in Mainz. Foto: Sascha Kopp
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MAINZ - Als der Bundespräsident, die Kanzlerin und drei weitere der höchsten Würdenträger des Staats um 11.05 Uhr am Dienstag den Mainzer Dom in Richtung Markt verlassen, beginnen die heikelsten zehn Minuten der Einheitsfeierlichkeiten. Heikel zumindest für diejenigen, die an diesem Tag die Verantwortung für die Sicherheit der deutschen Politelite tragen.
Etwa 250 Menschen haben sich bei freiem Zugang eingefunden, um die Menge zu bilden, in der das Spitzenquintett gleich ein Bad nehmen will – so wie es vom Protokoll vorgesehen ist. Zum Kurzstelldichein kommt es inmitten der hermetisch abgeriegelten Sicherheitszone, die die Behörden rund um den Dom und bis zur etwa 300 Meter entfernten Rheingoldhalle gezogen haben.
Etwa alle zwei Meter ein Polizist, Spezialkräfte in voller Montur, die in unauffälligen Vans auf ihren Einsatz warten, Scharfschützen auf den Dächern. Eine Drohne der Polizei ist über Liebfrauenplatz und Markt schon eine halbe Stunde vor Start des Festgottesdienstes in der Luft und mit Aufklärung beschäftigt. Gut 40 Journalisten, sicherheitsüberprüft und am frühen Morgen durch einen Körperscanner gelaufen, warten auf einem Podest auf diesen einen Moment. Ein Gospelchor aus Heidelberg stimmt die Beatles an, „All You Need is Love“.
Und dann schreiten sie heraus aus dem Schatten des Martinsdoms. Hinein in die Sonne. Da, wo die Bürger stehen und auf einen kurzen Plausch oder wenigstens ein gemeinsames Selfie warten: Steinmeier und Merkel in Begleitung von Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Bundestagspräsident Norbert Lammert und der Gastgeberin des Einheitsfestes, der rheinland-pfälzischen Minister- und Noch-Bundesratspräsidentin Malu Dreyer.
7.400 Polizisten aus 14 Bundesländern im Einsatz
Zehn Minuten, ein kleiner Schwatz hier, ein Händeschütteln dort, dann steigen die fünf in ihre gepanzerten Limousinen, die vor dem Dom geparkt sind. Und sind weg. Aufatmen bei den Sicherheitsplanern – auf Nummer sicher gegangen, alles glatt gelaufen. Wie überhaupt an beiden Festtagen.
An diesen waren insgesamt 7.400 Polizisten aus 14 Bundesländern im Einsatz. Am Nationalfeiertag war über der Mainzer Innenstadt Luftüberwachung eingesetzt worden. 117 Sperrstellen aus Beton oder mithilfe von Lkw schützten zum Teil ganze Straßenzüge – Mainz war für zwei Tage zur Sicherheitshochburg geworden, was wiederum tagelang starke Einschränkungen für die Mainzer mit sich brachte.
Erster Tag störungsfrei, noch mehr Sicherheit am zweiten
Doch das scheint sich im Sinne der Veranstalter ausgezahlt zu haben. Bereits am Montag, an dem die Feierlichkeiten mit dem Bürgerfest zwischen Rhein und Kaiserstraße gestartet waren, vermeldete die Polizei abends: keine Zwischenfälle im Veranstaltungsbereich. Rund 150.000 Menschen sollen dabei durch die Straßen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt flaniert sein.
Und für den zweiten Tag, zu dem noch mehr Bürger erwartet worden waren sowie geladene Gäste, 100 Promis mit Personenschutz inklusive, wurden die Regler am Sicherheitstableau noch ein bisschen weiter hochgezogen. Wer am Feiertag selbst morgens in die City wollte – wenn er es denn durfte –, hätte den Eindruck gewinnen können, in eine Geisterstadt zu kommen.
Polizei eskortiert 50 Personen vom Neubrunnenplatz
Menschenleere Straßen. Rund um den Dom und an der Rheingoldhalle ein Polizeiaufgebot, dass es so in Mainz bislang kaum gegeben haben dürfte. Und wieder blieb es ruhig. Zunächst auch bei einer eineinhalbstündigen Protestkundgebung vor dem Mainzer Hauptbahnhof, die das globalisierungskritische Netzwerk Attac angemeldet hatte. Mit 700 Teilnehmern hatten die Veranstalter gerechnet, etwa 150 kamen, empfangen wurden sie von rund 200 Polizisten.
Im Nachgang an die Veranstaltung, die gegen 13 Uhr beendet war, hatten sich nach Polizeiangaben jedoch rund 50 Personen am Neubrunnenplatz inmitten des Veranstaltungsbereichs versammelt. Sie wurden von der Polizei aus diesem herausgeleitet, eine Person wurde in Gewahrsam genommen. Ansonsten, so bilanzieren die Behörden: insgesamt ein gelungener Einsatz.
Laut Polizei keine nennenswerten Verkehrsprobleme
Nennenswerte Verkehrsprobleme gab es für die Besucher der beiden Festtage keine, so die Polizei. Viele der Besucher nutzten öffentliche Verkehrsmittel. Auch die Park-and-Ride-Plätze am Stadtrand wurden gut angenommen. Die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) meldete am Dienstagmittag, es habe keine Probleme gegeben. „Die im Sechs-Minuten-Takt fahrenden Straßenbahnen sind gut gefüllt, aber nicht überfüllt“, berichtet MVG-Pressesprecher Michael Theurer. Nur am Montag habe es kleinere Störungen an Zufahrtsstraßen zur City gegeben, da einige Autofahrer, die in die gesperrte Innenstadt wollten, mit Polizisten diskutiert hätten.
Bewohner und Geschäfte in der Innenstadt müssen aufgrund der Abbauarbeiten noch einige Tage mit gesperrten Parkplätzen und einigen Verkehrsbehinderungen leben. Die Abbauarbeiten sollen am Sonntag, 8. Oktober, abgeschlossen sein. Das Parkhaus Rathaus bleibt am Mittwoch noch geschlossen, alle anderen Parkhäuser sind wieder offen.
Die MVG leitet den Busverkehr bis Montag, 9. Oktober weiterhin um, da mehrere Bushaltestellen im Stadtkern nicht angefahren werden können.
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