Darmstadt - Im „Fahrradklima-Test 2018“ des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) hat sich die Einstufung Darmstadts durch die teilnehmenden Radler nochmals leicht verschlechtert. Bei der am Dienstag in Frankfurt vorgestellten neuen Befragung hatten 921 Radler die Fahrradfreundlichkeit der Stadt bewertet. Sie gaben Darmstadt bei einer Einstufung nach Schulnoten in der Gesamtbewertung die Note 3,8. Beim letzten Radklimatest 2016 hatte sich die Stadt bereits um 0,2 Punkte auf 3,7 verschlechtert.
Bundesweit liegt die Stadt im ADFC-Test in ihrer Größenklasse (100000 bis 200000 Einwohner) weiterhin auf Rang neun. Unter den 71 in der Befragung bewerteten hessischen Städten und Gemeinden kommt Darmstadt auf Platz 34.
Wie in zahlreichen anderen Kommunen auch fühlen sich viele Radler auf Darmstadts Straßen nicht sicher. Bei der Frage „Fühlt man sich als Radfahrer sicher“ gab es im Test nur die Note 4,4. Immerhin jeweils 28 Prozent der Befragten gaben der Stadt bei diesem Punkt sogar eine 5 oder eine 6. Der Vorsitzende des ADFC Hessen, Stefan Janke, sagte, immer mehr Menschen wollten radfahren, aber viele fühlten sich unbehaglich im Straßenverkehr.
Kritisiert wurden ähnlich wie bereits im Test 2016 auch die mangelnde Breite und der schlechte, holprige Zustand vieler Radwege (Note 4,7) in Darmstadt, die häufig ungünstigen Ampelschaltungen für Radler (Note 4,7) und die unzureichende Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen (Note 4,9). Beklagt wird daneben auch der häufige Diebstahl von Rädern.
Positiv bewerten die Teilnehmer der Befragung das gute Angebot an öffentlichen Leihfahrrädern (Note 2,4), die einfache Mitnahme von Rädern in Bussen und Bahnen (Note 2,7) und die vielfache Öffnung von Einbahnstraßen für Radler in Gegenrichtung (Note 2,8).
FRANKFURT GEFÄHRLICHSTE STADT HESSENS FÜR RADFAHRER
Fahrradfahren ist in Frankfurt am gefährlichsten. In Hessens größter Kommune ereigneten sich im vergangenen Jahr die meisten Radunfälle, wie aus dem Jahresbericht des Statistischen Landesamts hervorgeht.
33 Fahrradfahrer wurden 2018 in Hessen getötet, 4068 wurden verletzt. Die meisten Radunfälle passierten in Städten: 23 Radfahrer starben innerhalb geschlossener Ortschaften und nur 10 außerhalb.
Die meisten tödlichen Radunfälle gab es in Frankfurt - sieben Todesopfer waren 2018 in Hessens größter Stadt zu beklagen. Auf Platz zwei lag mit fünf Todesopfern der Kreis Groß-Gerau.
Auch bei der Zahl der Verletzten lag Frankfurt mit 861 an der Spitze im Bundesland. Platz zwei belegt mit 294 die Stadt Offenbach. (dpa)