Bis wann sich der Rüsselsheimer Autohersteller von Verbrennungsmotoren komplett verabschieden will und was der Mutterkonzern Stellantis vor hat.
RÜSSELSHEIM. Ex-Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hatte die Idee schon vor Jahren. Seinerzeit konnte sich das niemand vorstellen. Jetzt wird es offenbar Realität. Opel-Chef Michael Lohscheller kündigte am Donnerstag an, dass sich der Rüsselsheimer Autobauer komplett von Modellen mit Verbrennungsmotor verabschieden und künftig nur noch Elektroautos fertigen und verkaufen will. Und das nicht in ferner Zukunft, sondern schon bald. Denn das Management will die Verbrenner-Ära bei Opel bis 2028 beenden, also in spätestens sieben Jahren. Zudem werde Opel auf dem chinesischen Markt schon demnächst als reine Elektro-Marke eingeführt, sagte Lohscheller. Für die Mitte dieses Jahrzehntes sei zudem eine Neuauflage des Sportwagen-Klassikers „Manta“ als E-Auto geplant.
Mehr als 30 Milliarden für Elektro
Damit preschen die Rüsselsheimer nicht nur in der deutschen Autobranche vor, sondern auch im Mutterkonzern Stellantis. Dieser investiert laut Mitteilung vom Donnerstag bis Mitte des Jahrzehnts mehr als 30 Milliarden Euro in die Elektrifizierung seiner Automodelle. Emissionsarme Fahrzeuge sollen in Europa Ende des Jahrzehnts auf einen Anteil von über 70 Prozent kommen nach 14 Prozent zurzeit, wie Stellantis-Konzernchef Carlos Tavares ankündigte.
Stellantis war Anfang des Jahres aus dem Zusammenschluss der französischen PSA-Gruppe mit Fiat Chrysler entstanden und verfügt über 14 Marken, darunter auch Peugeot, Fiat oder Dodge.
Die E-Autos sollen auf eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern kommen, sagte Tavares. Nach Angaben des Unternehmens sollen Autonutzer von 2026 an nicht mehr für ein E-Auto zahlen müssen als für ein herkömmliches Auto mit Verbrennungsmotor. Bei dieser Rechnung seien mögliche staatliche Unterstützungen ausgeklammert.