Oma Ute kocht: Enkelin inspiriert zu Instagram-Projekt

aus Oma Ute kocht

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Ute Haufe gibt als "Oma Ute" Tipps zu Hausmannskost.

„Meine Oma kann alles, außer für zwei Personen kochen“, diese Aussage von Enkelin Clara legt den Grundstein für einen mutigen Versuch. „Oma Ute kocht“ ist jetzt auf Instagram.

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Bad Kreuznach. Ein bisschen Muffesausen hatte sie dann doch. Ute Haufe, eigentlich unerschütterlich, schlagfertig, selbstsicher kämpft in den Tagen vor dem ersten Videodreh mit Lampenfieber. „Ich will ja auch, dass alles richtig ist und die Leute es gut finden“, sorgt sich die muntere Bad Kreuznacherin. Die Geschwindigkeit, mit der aus einer kleinen Idee ein großes Projekt wurde, beeindruckt sie. „Eigentlich hatte ich nur auf einer Feier erwähnt, dass meine Enkelin Clara über mich sagt: ‚Meine Oma kann alles, außer für zwei Personen kochen‘. Und dann habe ich laut nachgedacht, ob ich nicht mein Wissen weitergeben kann“, erinnert sie sich an den Startpunkt Ende September. Der Gedanke wurde von den mitfeiernden Nachbarn in Gin-Laune aufgenommen, weitergesponnen und erste Aufgaben wurden verteilt. Am nächsten Morgen konnten sich alle noch an die Idee erinnern und der Wille, „Oma Ute“ mit vereinten Kräften auf Instagram zu bringen war da und ging nicht mehr weg. 

Erste Schritte auf Instagram

Ute Haufe selbst hatte keine Erfahrungen mit Instagram, aber Nachbarin Sara Lang sehr wohl. Da lag es nah, dass Sara den Kanal anlegt und Ute beibringt, wie man Fotos postet und Stories erstellt. „Ute lernt sehr schnell und hat großen Spaß daran entwickelt. Die Collagen mit den Rezept-Texten lege ich für Ute an, das ist ihr selbst noch etwas zu kompliziert“, beschreibt Sara Lang. Sie war es auch, die in einer ersten Fotosession mit Ute Haufe in deren Schrebergarten das Profilbild schoss und die ersten Bilder von Paprika, Kürbis und Co. Zuerst wurde der Instagram Account „Oma Ute kocht“ angelegt. Schnell kamen die ersten Follower. Die Nachbarn aus dem Haus natürlich, aber auch Familie, Freunde und Fremde. Und mit jedem Follower mehr, wuchs das Projekt. „Ich habe gemerkt, dass es wirklich ein Interesse gibt, an dem, was wir machen. Das hat sich gut angefühlt“, sagt Ute Haufe, die eigentlich gar nicht gerne als „Oma“ bezeichnet wird. Außer von ihren zwei Enkelinnen natürlich. Clara und Miriam sind selbst noch zu jung für eigene Instagram-Accounts, aber dennoch die größten Fans von „Oma Ute“.

Der große Tag

Fotos sind das eine, aber SocialMedia ohne Videos ist fade. Deshalb gibt es Oma Ute jetzt auch in bewegten Bildern. Fünf Clips sollten an einem Sonntag in Utes Küche entstehen, natürlich mit tatkräftiger Unterstützung der Nachbarschaft. Ulla Niemann trug Stativ, Kameras und Mikrofonfunkstrecke also über den Flur in die Wohnung von Ute Haufe. Dieter Haufe hatte vorher die Küchenschränke blank poliert, Gemüse beigeholt und allerlei Gerätschaften parat, um seiner Frau mit Tat und Rat zur Seite zu stehen. Samantha Casparby aus dem Haus gegenüber war als zusätzliche Kamerafrau dabei und Sara Lang machte Fotos. Viel Trubel in der Dachgeschosswohnung. 

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Mit Fleischwolf und Dörrautomat

Auf Video festgehalten wird an diesem Tag, wie man Suppengrün haltbar macht. Zwei Varianten zeigt Oma Ute, einmal wie man Gemüsebrühepulver mit Hilfe eines Dörrautomaten selbst herstellt und zum anderen wie man Suppengrün in Salz vorrätig hält, wozu man es vorher im Fleischwolf zerkleinert. Danach geht es an die echte „Pälzer Grumbeersupp“, an Rotweinsoße und Dampfnudeln. Es brodelt, rattert, zischt. Mit der Zeit wird Ute Haufe etwas entspannter, die Nervosität schwindet mit der Erfahrung. Genau wie beim Kochen. 

Heimliches Backen als Kind

Die Leidenschaft zum Kochen und Backen schlummerte schon als Kind in Ute Haufe. Aber ihre Oma fand das nicht so toll. „Geh weg, Dreckbeele, du kannst des sowieso net“, habe diese geschimpft. Aber wenn mittags alle geruht haben, hat Ute heimlich gebacken. „Für mich ist Essen Genuss und ich möchte, dass die Leute keine Angst vorm Kochen haben“, sagt sie. Aber wie kam Ute denn zu ihrem Wissen, wenn die Oma sie als Kind nicht kochen ließ? „Als ich Dieter kennenlernte, wollte ich kochen können wie früher, weil dies Assoziationen zur Kindheit herstellt“, lächelt sie verschmitzt. „Da habe ich dann bei meiner Mutter und meiner Oma angerufen und alles detailliert nachgefragt“. Der Plan ging auf. Nicht nur, dass Ute Haufe jetzt kochen kann wie ihre Oma, auch die Ehe mit Dieter hat schon 42 Jahre Bestand. Dieter isst gerne alles, was Ute kocht oder backt.

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Und auch nach diesem anstrengenden Drehtag sitzen die beiden zusammen mit Sara Lang, Ulla Niemann und Samantha Casparby zufrieden am Tisch und lassen es sich schmecken.

Nach dem Drehtag dann das Essen. Ute Haufe mit ihrem Mann Dieter und den Nachbarinnen Samantha Casparby und Ulla Niemann
Nach dem Drehtag dann das Essen. Ute Haufe mit ihrem Mann Dieter und den Nachbarinnen Samantha Casparby und Ulla Niemann (© Sara Lang)