Eigentlich hatte man über die Preise für die jeweiligen Corona-Impfstoffe Vertraulichkeit vereinbart, aber ein unbedachter und mittlerweile wieder gelöschter Tweet der belgischen Ministerin Eva de Bleeker auf dem Kurznachrichtendienst Twitter hat offenbart, was in der EU pro Dosis je nach Vakzin fällig wird. In anderen Ländern dürften die Preise etwas abweichen, was an den jeweiligen Preisverhandlungen liegt, aber auch an der unterschiedlichen staatlichen Förderung der Impfstoffentwicklung.
Jedenfalls hat der Biontech-Impfstoff in der Vergleichsliste von sechs Vakzinen in der EU mit zwölf Euro pro Dosis den zweithöchsten Preis. Hinter dem US-Unternehmen Moderna, das dem Tweet zufolge 18 Euro verlangt und ebenfalls einen Boten-RNA-Impfstoff entwickelt hat. Letzteres gilt auch für das Vakzin der Tübinger Curevac, das ebenso wie der Biontech-Impfstoff von EU und Deutschland mit hunderten Millionen Euro gefördert worden ist und für das in der EU zehn Euro fällig werden. Bei den konventionellen, auf abgeschwächten Viren basierenden Impfstoffen von Johnson und Johnson (rund sieben Euro) und Astrazeneca (nur 1,78 Euro) liegen die Preise deutlich niedriger. Vergleichbare Impfstoffe werden für andere Krankheiten schon seit vielen Jahren produziert.