Frankfurter Uniklinik bereit für ukrainische Kriegsverletzte

aus Krieg in der Ukraine

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Das Frankfurter Universitätsklinikum konnte sich gut auf Kriegsverletzte vorbereiten. Dabei konnte auf bereits vorhandene Strukturen zurückgegriffen werden. Symbolfoto: stock.adobe

Das Frankfurter Klinikum erwartet in diesen Tagen Patienten aus der Ukraine. Es sind aber nicht die ersten Menschen aus dem Kriegsgebiet, die dort behandelt werden.

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FRANKFURT. Das Frankfurter Universitätsklinikum erwartet täglich die ersten Kriegsverletzten aus der Ukraine. Man rechne mit "Traumata aller Art", körperliche und psychische, sagte der Ärztliche Direktor von Hessens größtem Krankenhaus, Professor Jürgen Graf. Welche Patienten nach Frankfurt kämen, werde bundesweit zentral entschieden. Die Vorbereitungen für die Aufnahme in Hessen hätten "reibungslos und rasch" funktioniert, sagte Graf. Dabei habe man auf die in der Pandemie etablierten Strukturen des "Planungsstabs Stationäre Versorgung" am Sozialministerium zurückgreifen können.

Übersetzerpool aus Wiesbaden

Bereits behandelt werden Graf zufolge Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind. "Zahlenmäßig dominant" seien hierbei bisher Anfragen an die Kinderonkologie. Dort werden krebskranke Kinder stationär oder ambulant behandelt. Wie viele Menschen aus der Ukraine aktuell behandelt würden, wollte Graf nicht sagen: "Wir versorgen das, was medizinisch geboten ist. Die Kostenfrage ist hinreichend geklärt."

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Für die Verständigung greift Hessens größtes Krankenhaus auf einen Übersetzerpool zurück, der sich kurz nach der russischen Invasion in Wiesbaden gegründet hat. Auch ukrainisch-stämmige Mitarbeiter und Medizinstudenten hätten ihre Hilfe angeboten. "Die Hilfsbereitschaft ist auch hier groß", sagte Graf.

Dass es durch die ukrainischen Patienten zu Problemen kommen könnte, glaubt Graf nicht. Es sei vermutlich zutreffend, dass viele nicht gegen das Coronavirus geimpft seien, "aber für die Akut- oder Notfallversorgung ändert das nichts". Auch multiresistente Erreger kämen in der Ukraine mutmaßlich häufiger vor, man habe das aber auf dem Schirm und werde gegebenenfalls besondere "Schutz- und Absonderungsmaßnahmen" einleiten.

Von dpa