Bauarbeiter haben eine Bombe im Frankfurter Stadtteil Bockenheim gefunden. Tausende Anwohner müssen am Mittwoch ihre Wohnungen verlassen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
FRANKFURT. Nach Entdeckung einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg müssen rund 20.000 Menschen in Frankfurt am Main zeitweise ihre Wohnungen verlassen. Rund um den 500 Kilogramm schweren Sprengsatz wurde ein Sperrbereich mit einem Radius von einem Kilometer eingerichtet, wie Stadt, Polizei und Feuerwehr am Montag mitteilten. "Eine unkontrollierte Detonation würde massive Schäden an Gebäuden und eine große Gefahr für Menschenleben bedeuten." Die Anwohnerinnen und Anwohner müssen dieses Gebiet bis Mittwoch, 9 Uhr, räumen.
Die Vorbereitungen für die Entschärfung laufen nun auf Hochtouren. Allein 50.000 Liter Wasser und große Mengen Sand werden als Schutzmaßnahme am Fundort aufgeschichtet, wie der Pressesprecher der Frankfurter Feuerwehr am Dienstag mitteilte. Dadurch solle die Gefahr von herumfliegenden Splittern minimiert werden.
Bei Bauarbeiten in der Nähe des Katharinenkreisel im Frankfurter Stadtteil Bockenheim wurde am Montagvormittag die etwa 500-Kilo schwere Weltkriegsbombe gefunden. Der Kampfmittelräumdienst hat die Entschärfung der Bombe für Mittwoch, 12. Oktober, angesetzt. Aufgrund des Zustands der Fliegerbombe könnten die Maßnahmen dieses Mal jedoch länger dauern.
Kontrollierte Sprengung geplant
Wie der Kampfmittelräumdienst mitteilt, ist es möglich, dass die Bombe nur durch eine kontrollierte Sprengung unschädlich gemacht werden kann. Das stellt eine besondere Herausforderung dar, da es so zu massiven Schäden an Gebäuden und für Menschenleben kommen könnte. Aus diesem Grund sind inzwischen umfangreiche Schutzmaßnahmen angelaufen. So wurde als Vorsichtsmaßnahme ein Evakuierungsradius von 1.000 Metern festgelegt und große Mengen an Sand und Wasser bereitgestellt, um Schäden an umliegenden Gebäuden im Fall einer Sprengung möglichst gering zu halten.
Betroffen sind laut Einwohnermeldezahlen rund 20.000 Anwohnerinnen und Anwohner, die den Sperrbereich am Mittwoch bis 9 Uhr in der Früh unbedingt verlassen haben müssen. Zu dem Zeitpunkt wird der ÖPNV in dem Bereich eingestellt. Betroffen ist auch ein Pflegeheim, glücklicherweise aber kein Krankenhaus. Im Sperrbereich liegt außerdem mit der A648 eine der Hauptautobahnen, sowie die Leitwarte des Energieversorgers Mainova.
Feuerwehr stellt interaktive Karte bereit
Die Feuerwehr hat eine genaue und interaktive Karte (klick hier) mit Suchfunktion erstellt, mit deren Hilfe Anwohnende und Unternehmen prüfen können, ob sie von der Evakuierung betroffen sind. Für alle Anwohner und Anwohnerinnen, die keinen anderen Aufenthaltsort finden, wird eine Betreuungsstelle in der Ballsporthalle Frankfurt am Main (frühere Fraport Arena) eingerichtet. Diese ist am Mittwoch ab 8 Uhr geöffnet.
Transporthilfe für eingeschränkt gehfähige Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen, wird ebenfalls von der Feuerwehr koordiniert. Wer Hilfe benötigt, sollte sich schnellstmöglich online registrieren unter: fwffm.info/transport oder telefonisch beim eingerichteten Bürgertelefon melden unter: 069-212111. Die Hotline ist am Dienstag ab 8 Uhr bis 20 Uhr besetzt, am Mittwoch ab 6 Uhr.
Polizei und Stadtpolizei werden ab 9 Uhr kontrollieren, ob der Bereich vollständig geräumt ist und diesen bis zum Ende der Maßnahmen sperren. Wann die eigentlichen Entschärfungsarbeiten des Kampfmittelräumdienstes beginnen können, und wie lange diese dauern werden, kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.
Aktuelle Informationen werden auf www.feuerwehr-frankfurt.de veröffentlicht. Die Stadt Frankfurt, Feuerwehr und Polizei informieren auch auf ihren Twitter-Kanälen: www.twitter.com/Stadt_ffm, www.twitter.com/feuerwehrffm bzw. www.twitter.com/polizei_ffm.
Von red/dpa