Konzert in Schul-Aula: „Sidestream“ und „Granny’s...

Jenseits der ganz bekannten Hits: Die Band „Sidestream“ beim Benefizkonzert der GAZ in Reichelsheim. Foto: Walter Koepff / GAZ  Foto: Walter Koepff / GAZ
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Die beiden Bands „Sidestream“ und „Granny’s Pie“ heizten ein, als die Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) Reichelsheim zu ihrem nun schon vierten Benefizkonzert in die...

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REICHELSHEIM. Die beiden Bands „Sidestream“ und „Granny’s Pie“ heizten ein, als die Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) Reichelsheim zu ihrem nun schon vierten Benefizkonzert in die Aula eingeladen hatte. Dies ließen sich rund 130 musikbegeisterte Zuschauer nicht entgehen; der Erlös aus der Veranstaltung soll diesmal zur Förderung bedürftiger Schüler verwendet werden. Als erste auf die Bühne traten „Sidestream“, eine Formation, von der man künftig noch einiges hören dürfte. Die Musiker präsentierten ganz im Sinne ihres Namens Titel, die andere Coverbands eher nicht in ihrem Repertoire haben.

Spaciges Intro mit Weltall-Aufnahmen

Schon das Intro mit Weltall-Aufnahmen zu spacigen Sounds ließ Spezielles erahnen, bevor die Band mit dem rockigen Anfang von „Owner of a lonely heart“ einstieg – und das Publikum sofort mitmachte. Im Verlauf des Auftrittes überzeugten die Musiker mit einem Mix aus Progressive Rock und anderen Rock-Sparten. So waren neben Stücken etwa von Genesis, Yes und Rush auch Titel von Paramore, Led Zeppelin, Peter Gabriel und Christina Aguilera zu hören.

Als Höhepunkte könnten „Imaginary“ von Evanescence und „Fighter“ von Christian Aguilera angesehen werden – beide Titel überzeugten auch dank des Gesangs von Stefanie Steinhauer und der Backgroundsängerinnen Lara Elliott und Rosanna Peretto. Stark auch „Firth of Fifth“ von Genesis, in dem Keyboarder Alex Köhler sein Können mit einem einminütigen Klavier-Intro unter Beweis stellte.

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Raum für das virtuose Bass- Spiel von Peter Ritter bot vor allem „The Trees“ von Rush, während Drummer Jan Bechtold besonders bei „Tom Sawyer“ überzeugte. Bei „Hollow Years“ zelebrierte Gitarrist Mike Lippert mit einem beeindruckenden Solo die ganze Vielfalt seines Instrumentes. Lead-Sänger Holger Emig fügte sich passgenau und stimmgewaltig in das Konzept der Band. Besonders erwähnenswert seine stilsichere Interpretation von „Games without frontiers“, so eine Pressenotiz der GAZ.

Insgesamt lieferten „Sidestream“, unterstützt von Tobias Reichart am Mischpult sowie Lukas Bickelhaupt und Lucien Abraham für Licht und Projektionen, eine überzeugende Show. Sie bewiesen damit, dass es nicht immer die bekanntesten Titel sein müssen, um das Publikum zu begeistern.

Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit „Granny’s Pie“ weiter. Diese Band setzt auf bewährtes Material, das sie in eigener Interpretation stilsicher und wirkungsvoll darbietet. Der musikalische Schwerpunkt liegt dabei deutlich auf dem Gesang. Und das völlig zu Recht, da man mit Helena Ruschig und Christian Kraft, der auch an der Akustik-Gitarre überzeugte, über hervorragende Vokalisten verfügt, die mit ihrem zweistimmigen Gesang Klasse demonstrierten. Dieter Keim lieferte an Piano und Bass genau das, was den Songs Tiefe und Groove verlieh. Zurückhaltend, aber punktgenau und mit uhrwerkartiger Präzision leistete Drummer Hannes Kilthau („Green Panties“) einen wertvollen Beitrag zum Gesamtklang der Band.