Depressionen: Vortrag in Reichelsheim

Nora Klein (links) und Sabine Fröhlich Foto: Nora Klein

Nora Klein und Sabine Fröhlich wollen die psychische Erkrankung ins Gespräch bringen.

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REICHELSHEIM. (red). Ein Bett in der Dunkelheit, unruhige Kraterlandschaften der Raufasertapete, die abwehrende Hand eines Menschen: Einfühlsame Fotografien, die die Gedankenwelt von an Depression erkrankten Menschen bildhaft werden lassen. Die Motive stammen von der in Erfurt lebenden Fotografin Nora Klein, die anderthalb Jahre lang Betroffene besucht und ihre Gedanken und Ängste visualisiert hat. Das Ergebnis ist ein 2016 mit Unterstützung der Deutschen DepressionsLiga e.V. veröffentlichter Bildband mit dem Titel „Mal gut, mehr schlecht“. Dazu gibt es eine Veranstaltung, zu der die Selbsthilfegruppe Angst-Panik-Depression und das Selbsthilfebüro Odenwald nach Reichelsheim ins evangelische Gemeindehaus einladen für Freitag, 24. März, 18 Uhr.

Nora Klein hat mit ihren Motiven eine Ausdrucksform gefunden, die jenseits der Worte vermittelt, wie depressive Menschen die Krankheit erleben. Dazu gibt es eine Vortragsreihe, die die Gefühls- und Gedankenwelt von depressiven Menschen transparenter macht. Nora Klein und Sabine Fröhlich, die in dem Buch als Betroffene porträtiert wird, reisen durch Deutschland, um die psychische Erkrankung ins Gespräch zu bringen. In Zusammenarbeit mit Institutionen zeigen Klein und Fröhlich in einer visuellen Präsentation Fotografien aus dem Buchprojekt und lesen dazu Lebensgeschichten von erkrankten Menschen vor. Sabine Fröhlich spricht zudem über ihre eigenen Erfahrungen.

In der anschließenden Diskussion wird das Publikum an dem Gespräch beteiligt. „Wir wollen mit dem Dialog die Gäste der Veranstaltung emotional erreichen, gleichzeitig freuen wir uns, wenn sich die Zuhörer öffnen und über ihre eigenen Erlebnisse berichten“, sagt Nora Klein. Angehörige von Betroffenen bekommen so Einblicke in das Erleben der Depression. Betroffene erfahren wiederum, dass sie nicht allein sind. Aber auch therapeutisches Fachpersonal, das mit dieser Vortragsform angesprochen wird, soll im Dialog zwischen Fotografin, Betroffener und Publikum ein neues Kommunikationsmedium vorgestellt werden. Für alle, die die Krankheit Depression besser verstehen wollen – durch Bilder und Worte. Das aktuelle Deutschland-Barometer Depression zeigt auf, dass die Versorgung von Betroffenen und ihren Angehörigen durch die Pandemie vor besonderen Herausforderungen steht. Deshalb will die Veranstaltung auf verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten hinweisen. Weitere Informationen im Internet auf www.malgutmehrschlecht.de, www.depressionsliga.de, selbsthilfe.odenwald@paritaet-projekte.org.