So werden 700 Schafe vorm Odenwälder Wolf geschützt
Schäfermeister Markus Stapp aus Breuberg hält mit seinen 700 Schafen neun mächtige Pyrenäenberghunde. Diese Form des Herdenschutzes ist allerdings nicht ohne.
Von Sabine Richter
Lokalredakteurin Odenwälder Echo
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Schäfermeister Markus Stapp aus Hainstadt lässt seine Schafe von Pyrenäenberghunden beschützen. Das Bild entstand in der Nähe von Pfirschbach.
(Foto: Dirk Zengel)
Schäfermeister Markus Stapp aus Hainstadt lässt seine Schafe von Pyrenäenberghunden beschützen. Das Bild entstand in der Nähe von Pfirschbach. Foto: Dirk Zengel
Eigenständig und wachsam sind Pyrenäenberghunde. Foto: Dirk Zengel
Der Pyrenäenberghund (Patou) ist eine anerkannte französische Hunderasse. Rüden werden 70 bis 80 Zentimeter groß, Hündinnen 65 bis 75 Zentimeter. Seit über tausend Jahren werden sie in den Pyrenäen zum Schutz der Schafherden vor Wölfen und Bären eingesetzt. Im Laufe des 15. Jahrhunderts dienten Patous auch als Wachhunde in den Schlössern der Pyrenäen. Einen Höhepunkt ihrer Popularität erlebte die Rasse, als König Ludwig der XIV, der „Sonnenkönig“, sie in die Hauptstadt holte und den Louvre bewachen ließ. Grundsätzlich blieb die Hauptaufgabe der Patous aber der Dienst als Herdenschutzhund. Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts war die Rasse, wohl aufgrund der Ausrottung der großen Beutegreifer, beinahe ausgestorben. Eine Suche ergab eine Anzahl von 69 Hunden in Frankreich. Seit einigen Jahrzehnten erlebt der Pyrenäenberghund eine Renaissance – auch, weil er zum Herdenschutz vor Wölfen eingesetzt wird.
In Hessen gibt es derzeit sechs Wolfsterritorien: Neben einem Rudel mit zwei Elterntieren und mindestens drei Welpen bei Rüdesheim im Rheingau-Taunus-Kreis wurden zwei sesshafte Wolfspaare nachgewiesen: eines bei Ludwigsau im Kreis Hersfeld-Rotenburg und eines bei Wildflecken in der Rhön. Insgesamt leben in Hessen neun erwachsene sesshafte Einzeltiere und mindestens drei Welpen. (ric)