In diesem Jahr gibt's im Odenwaldkreis nichts zu feiern
Das neue Verordnungspaket der Bundesregierung wegen der Corona-Pandemie versetzt dem Wiesenmarkt in Erbach, dem Bienenmarkt in Michelstadt und dem Pferdemarkt in Beerfelden das Aus.
Von Gerhard Grünewald
Redaktionsleiter Odenwälder Echo
Im vergangen Jahr konnte noch der Wiesenmarkt gefeiert werden. Foto: Gudio Schiek
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ODENWALDKREIS - Wie schnell die Odenwälder verstanden hatten und mit welcher Bestürzung sie die Erkenntnis aufnahmen, machte in Sekundenschnelle über die Sozialen Netzwerke die Runde: Kaum hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend verkündet, dass der zur Corona-Bekämpfung ausgesprochene Bann gegen Großveranstaltungen bis mindestens zum 31._August weiter gelten werde, trauerten Erbacher und ihre Freunde spontan um ihren Wiesenmarkt. Nicht besser geht es den Volkfest-Freunden in der Nachbarschaft: Ebenfalls gestrichen sind der Michelstädter Bienenmarkt und der Beerfelder Pferdemarkt.
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Auch Vergnüglichlichkeiten der nächstkleineren Kategorie wie das Höchster Apfelblütenfest oder der Reichelsheimer Michelsmarkt stehen vor dem Aus - für die Traditionsveranstaltung im Gersprenztal insofern besonders ärgerlich, als ihr Termin nur knapp vor dem möglichen Ende der Sperrfrist liegt. Zumindest nicht verbessert hat die Verordnung vom Mittwoch daneben die Chancen der großen Sommer-Kulturereignisse, zu denen etwa die Michelstädter Musiknacht, der Erbach-Michelstädter Theatersommer und das Festival "Sound of the Forest" gehören. Da es hier aber auch auf die gesetzliche Interpretation des Großveranstaltungs-Begriffs ankommt, stand bei ihren Ausrichtern erst einmal die weiterer Recherche im Vordergrund.
Anders bei den Rummel-Ausrichtern: "Klar, das Thema Volksfest ist durch", sagt der Michelstädter Bürgermeister Stephan Kelbert traurig: "Das ist ein großer Verlust für die Menschen, vor allem jene, die traditionell in diesem Rhythmus leben." Für das Lebensgefühl einer Stadt wie Michelstadt bedeute dies ein Ausnahmejahr, "denn Vieles wird anmuten, als ob wir in einen Dornröschenschlaf gefallen wären".