Im Odenwald gesichteter Wolf ist vielleicht schon tot
Nahe Südhessen auf der A 6 bei Öhringen (Hohenlohekreis) ist ein Kadaver gefunden worden. Die Forstliche Forschungsanstalt Freiburg prüft, ob es ein Wolf ist, wie zuvor gesichtet.
Von Elmar Streun
Foto: Nabu
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ÖHRINGEN/ERBACH - Der an der Grenze des hessischen Odenwalds gesichtete Wolf lebt womöglich bereits nicht mehr. An der Autobahn 6 bei Öhringen im Hohenlohekreis ist ein Tier überfahren worden, bei dem es sich um den jungen Wolf handeln könnte, der am Wochenende in der Nähe von Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis gesehen und gefilmt worden war.
Inzwischen haben Mitarbeiter der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg den Kadaver abgeholt. Das hat am Mittwoch Frank Lorho, stellvertretender Pressesprecher des Umweltministeriums Baden-Württemberg, bestätigt. Erst eine nähere Untersuchung des toten Tiers dürfte Gewissheit bringen, ob es sich um einen Wolf handelt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber groß, denn ein solcher soll an der Bundesstraße 37 zwischen Eberbach und Mosbach, etwa 40 Kilometer vom Fundort entfernt, unterwegs gewesen sein, wie bereits berichtet (ECHO vom Mittwoch, 20. Februar: "Wieder ein Wolf im Odenwald").
Thilo Sigmund, Wildtierbeauftragter des Nachbarkreises, hatte Videoaufnahmen gefertigt, die auch Wissenschaftlern der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg als eindeutiger Beweis gelten. Nach einer ersten Einschätzung der Freiburger Fachleute ist es zumindest sehr wahrscheinlich, dass es sich dabei um einen Wolf handelt. Das Leibniz-Institut für Zoo und Wildtierforschung in Berlin untersucht den Kadaver.
Bei Sichtungen oder wenn ein Tier vermutlich von einem Wolf gerissen wurde, empfiehlt Raina Kessler, die Wolfsbeauftragten für den Odenwaldkreis zu informieren. Außer ihr ist das Karlheinz Kinzer (Telefon 06062-70319, E-Mail k.h.kinzer@odenwaldkreis.de), sie selbst ist unter 06062-70101 und per Mail auf r.kessler@odenwaldkreis.de zu erreichen.