"Der Bedarf nach Unterstützung ist hoch", lautet das Fazit einer Initiative von Polizei und Arbeitskreis "Gegen häusliche Gewalt" im Odenwaldkreis. Es gibt mehrere Hilfsangebote.
Von red
Mit einer (gestellten) Tatort-Skizzierung haben Mitglieder des Odenwälder Arbeitskreises "Gegen häusliche Gewalt" und Vertreter der lokalen Polizei auf das brisante Thema in Erbach (Foto), Höchst und Reichelsheim aufmerksam gemacht. Foto: Konstantina Koch
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ODENWALDKREIS - Auf Gewalt durch den Partner aufmerksam machen und für das Thema Femizid, den Mord an Frauen, sensibilisieren - das stand im Fokus der dreitägigen Aktion des Arbeitskreises "Gegen häusliche Gewalt" im Odenwaldkreis. Flankierend zum "Internationalen Tag gegen Gewalt" startete die Kampagne am 25. November in Erbach und wurde am 26. in Höchst und am 29. November in Reichelsheim fortgeführt. Das Team des Arbeitskreises zeigte gemeinsam mit Vertretern der hiesigen Polizei eindrucksvoll, wie präsent und brisant das Thema ist.
Mit einem skizzierten Tatort und Gesprächsangeboten an einem Informationsstand wurden zahlreiche Passanten zu einem Austausch bewegt. Insgesamt gab es im Zuge der Aktion Gespräche mit mehr als 200 Menschen - unter Beachtung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln. Viele weitere Personen wurden auf die Aktion zumindest aufmerksam, so eine Pressenotiz der Kreisverwaltung zu dem dreitägigen Einsatz.
Petra Karg, Gleichstellungsbeauftragte des Odenwaldkreises, zieht denn auch ein positives Resümee und zeigt sich angesichts des großen Interesses seitens der Bevölkerung sehr beeindruckt: "Zahlreiche Passanten berichteten von Erfahrungen, die sie entweder selbst erlebt, als Zeuge beobachtet oder erzählt bekommen haben. Es zeigte sich, dass sowohl Frauen als auch Männer betroffen sind und sich das Erfahren von Gewalt durch alle Kulturen und sozialen Schichten zieht." Wie die Fachfrau zudem betonte, gibt es Informationsmaterial zum Thema häusliche Gewalt auch in mehreren Sprachen. Petra Karg weiter: "Es war gut zu erfahren, wie dankbar die Menschen vor Ort sind, dass wir die Aktionen trotz widrigem Wetter gemacht haben und uns für diejenigen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, einsetzen. Die Gespräche machten vor allem deutlich, wie hoch der Bedarf an Unterstützung und präventiver Arbeit ist." Die Initiatoren danken den beteiligten Kommunalverwaltungen, allen Netzwerkpartnern und der Volksbank-Filiale Reichelsheim, auf deren Grundstücken die Aktion stattfand. Betroffenen Frauen und Männern wird geraten, sich trotz Corona-Krise Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen. Weitere Informationen und Auflaufstellen sind unter anderem auf der Webseite www.frauenberatung-erbach.de zu finden. In akuten Fällen hilft die Polizei.