Kommunalpolitiker wehrt sich gegen Rotoren

Eingerahmt vom Kulturdenkmal des Beerfelder Galgens (rechts) und dem Protestzeichen des Goldenen Windrads (links), liegt zwischen Etzean und Airlenbach der Höhenzug Katzenwinkel, auf dem Projektierer Juwi fünf Windräder bauen will. Archivfoto: Heidemarie Canis
© Archivfoto: Heidemarie Canis

„Die CDU Oberzent möchte der rücksichtslosen Landschaftszerstörung in der einzigartigen Natur in Oberzent weiter Einhalt gebieten.“ Das erklärt der...

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OBERZENT. „Die CDU Oberzent möchte der rücksichtslosen Landschaftszerstörung in der einzigartigen Natur in Oberzent weiter Einhalt gebieten.“ Das erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Oliver von Falkenburg. Er glaubt, die „vermeintliche Energiewende“ lasse für die Natur keinen Platz und sagt: „Die Rodungen im Zusammenhang mit Windkraftanlagen in unserem schönen Odenwald stellen schwerwiegende Eingriffe dar und führen damit zu einem ökologischen Desaster.“

Diese Positionierung ist zwar nicht neu und aus dem Kommunalwahlkampf in Oberzent bekannt. Doch nun schließt sich von Falkenburg der Werte Union Hessen an, deren Vorsitzender Sebastian Reischmann diesem Thema einen hohen Stellenwert zumisst. Der Landesvorsitzende bekräftigt: „Der Verlust der Lebensqualität durch Windrotoren liegt für mich klar und deutlich auf der Hand.“ Es gelte, die Höhenzüge im Odenwald mit aller Entschlossenheit zu schützen.

Beide wollen nach eigenem Bekunden die schöne Natur und den Lebensraum für Mensch und Tier im Odenwald erhalten. Während Reischmann die Landesregierung „mit fehlgeleitetem grünem Gedankengut durchsetzt“ sieht, meint von Falkenburg: „Nur klare Positionen in den kommunalpolitischen Gremien können den Odenwald vor der weiteren Bebauung retten.“ Der CDU-Politiker verweist auf einen Mangel „an der erforderlichen Windhöffigkeit zur grundlastsicheren Energieversorgung“.

Analog zur bereits im ECHO dargestellten Argumentation der CDU-Fraktion des Parlaments in Michelstadt hat für Oliver von Falkenburg der Flächennutzungsplan mit seiner Ablehnung durch das Regierungspräsidium und dem Nichterfolg der ersten Klage gegen diese Ablehnung seine Verbindlichkeit verloren: „Der schlichtweg faule Kompromiss und sein Ziel, eine Verspargelung zu verhindern, kann im Odenwaldkreis nicht mehr erreicht werden, orientiert man sich doch bereits an der größeren Vorauswahl im Rahmen des Regionalplans.“

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Für das Bestreben, jedes weitere Windrad in Oberzent und im Odenwald zu verhindern, hält Sebastian Reischmann eine parteiübergreifende Zusammenarbeit in der Region für erforderlich. Die CDU Oberzent will mit ihrem Widerstand ein positives Ausrufezeichen für die angrenzenden Regionen setzen und die politische Zusammenarbeit fördern. Die Christdemokraten erkennen für die neue Stadt Oberzent eine Chance in einer unbebauten Landschaft. Windkraftanlagen stellen für sie hingegen einen erheblichen Schaden für die touristische Attraktivität im ländlichen Raum dar.

Derzeit habe die Firma Juwi das Planungsgebiet „Katzenwinkel“ im Visier. Von Falkenburg nennt es einen unhaltbaren Zustand, „dass die Windkraftanlagen bis zu 700 Meter an Etzean heranreichen, wenn man das Hofgut mit seiner Pferdezucht zur Ortslage rechnet“.

In der gemeinsamen Runde sicherte der Landesvorsitzende der Werte Union Hessen der CDU Oberzent seine politische Unterstützung zu, um den Interessen des Odenwalds auch hessenweit mehr Gehör zu verschaffen. Reischmann: „Dafür müssen die vernünftigen Kräfte innerhalb der Union ihre Kräfte bündeln, und ich freue mich sehr darüber, dass mit Oliver von Falkenburg der Fraktionsvorsitzende der CDU Oberzent Mitglied der Werte Union Hessen geworden ist und die Basisbewegung innerhalb der Union tatkräftig unterstützt.“ Die Werte-Union steht die für einen Politikwechsel zurück zu einer liberal-konservativen, bürgerlichen Politik. Die CDU Oberzent ihrerseits möchte auch als zuverlässiger Ansprechpartner für Bürgerinitiativen fungieren.

Von Elmar Streun